2. Sonntag der österlichen Bußzeit (B)

Liturgische Bausteine

Etwas vom „Licht solcher Stunden“ aufbewahren

1. Lesung: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18
2. Lesung: Röm 8,31b-34
Evangelium: Mk 9,2-10


Einleitung

Unter einer Käseglocke lebt es sich einfach und gut: die Handgriffe des Alltags sind uns ebenso vertraut wie die Gesichter, die wir sehen. Die Vorgänge und Abläufe, die Sätze, die wir sprechen oder hören, ähneln sich. Die Themen, die unsere Gedanken bewegen, scheinen sich zu wiederholen. Auch stoßen wir immer wieder an die gleichen Grenzen und träumen immer wieder die gleichen Träume.

Und doch bricht in dieses graue Einerlei manchmal auch das ganz Andere ein, seien es Schicksalsschläge oder Wunder. Und vielleicht spüren wir manchmal auch, dass Gott in unser Leben einbricht, dass es uns in der Besinnung auf ihn warm ums Herz wird, dass im Dunkel ein Lichtstrahl aufblitzt, Zweifel dem Verstehen weicht, Angst von Vertrauen überwunden wird. Es gibt solche Sternstunden, die Leben ins Leben bringen. Sie sind reines Gottesgeschenk, gratis!

Kyrie

Christus, gestorben und auferweckt, tritt für uns ein. Herr, erbarme dich.
Ist Gott für uns, wer kann dann gegen uns sein? Christus, erbarme dich.
Wie sollte uns Gott mit Jesus nicht alles schenken? Herr, erbarme dich.
 

Tagesgebet

Lebendiger Gott. In der Verklärung deines Sohnes dürfen wir Menschen erahnen, was unser aller Zukunft ist: ein beglückendes Leben in deiner Herrlichkeit.

Wir bitten dich: Gib uns Kraft für den Weg der Nachfolge deines Sohnes, damit wir ihn in den Stunden des Glücks wie in denen des Leids als den erfahren, der mit uns geht - bis hinein in deine Ewigkeit.
 

Fürbitten

Erfüllt von Jesu Verklärung sagte Petrus: ‘Es ist gut, dass wir hier sind’. Er wollte da bleiben, wo es herrlich war. Doch niemand kann sich, solange er lebt, wegträumen aus der Not, die uns in unserer Welt, nah oder fern, umgibt. Darum beten wir:

- Für Frauen und Männer, die die Frohe Botschaft in unseren Tagen in Wort und Tat bezeugen, und die angesichts einer glaubenslos scheinenden Welt oft gegen Enttäuschung und Resignation zu kämpfen haben. - Stille - Jesus, geliebter Sohn Gottes, liebender Bruder der Menschen, A: wir bitten dich, erhöre uns.
- Für jene, die in Politik und Wirtschaft Macht haben; für jene, die hineinverwoben sind in Abhängigkeiten, die es ihnen schwer machen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
- Für die Menschen, die infolge der Pandemie kein Licht mehr sehen für ihre Zukunft, weil ihre Lebenspläne und Hoffnungen zerbrochen sind.
- Für alle, die anderen oder sich selbst durch schwere Schuld Schaden zugefügt haben und der Umkehr und Barmherzigkeit bedürfen.
- Für alle, die uns nahestehen und deren Unzulänglichkeiten wir ebenso kennen wie ihr Bemühen, gut zu sein.
- Für alle, die den Tod eines lieben Menschen beklagen; für jene, die weltweit am Coronavirus und an dessen Folgen verstorben sind; für alle Opfer von Katastrophen und unheilbaren Krankheiten.

Gott, aus der Armseligkeit dieser Welt richten wir den Blick auf dich. Auf dich hoffen wir jetzt, alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit.
 

Gabenbereitung

Gepriesen seist du, Herr, Schöpfer der Welt. Dein ist alles, was wir sind und haben. Nimm die Zeichen unseres Dankes zu deiner Ehre an durch Christus, unsern Herrn.  

 

Hochgebet – „Aufbruch“

Präfation
Ja, Herr, dir zu danken haben wir allen Grund.
Aus Nichts hast du den Kosmos geschaffen;
Du hast den Menschen ins Dasein gerufen,
dich liebend ihm zugewandt
und ihm deine Gemeinschaft geschenkt.
Du bist besorgt um ihn und sein Heil;
Darum hast du ihn immer wieder
zu neuem Aufbruch gerufen:
Noah und Abraham,
Mose und die Propheten riefst du.
Sie vertrauten dir,
und ihr Glaube wurde ihnen zum Segen.
Heute rufst du uns,
weil du es gut mit uns meinst.
Wir trauen dir und danken dir für deine Liebe.
Mit allen, die dich kennen und lieben,
stimmen wir in deinen Lobpreis ein.
Sanctus

Du allein, Gott, bist heilig;
du willst, dass auch wir heil werden.
Darum hast du uns diese Feier geschenkt.
Sende nun deinen Geist über unsere Gaben,
das Brot und den Wein,
damit dein Sohn + Jesus Christus
unter uns gegenwärtig wird.

Er nahm in der Nacht vor seinem Leiden
inmitten seiner Freunde Brot,
dankte dir, seinem Vater, brach es
und reichte es seinen Freunden mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er den Kelch mit Wein,
sprach den Lobpreis
und reichte den Kelch seinen Freunden,
indem er sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN:
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Vater,
du hast Jesus nicht im Tod gelassen,
sondern ihn zum Herrn der Welt bestimmt.
Du hast ihn uns gegeben,
damit wir an ihm ein Beispiel haben
für unser eigenes Leben.
Er reicht uns seinen Leib und sein Blut
damit unsere Gemeinschaft mit ihm
immer fester werde und wir in seinem Geist
auf dem Weg zum Leben gehen.

Er wollte nicht, dass alles beim Alten bleibt.
Heute will er durch uns die Welt verändern,
auf dass es sich zu leben lohnt,
weil die Menschen liebenswerter werden.

Darum bitten wir dich:
Wecke uns aus aller Gleichgültigkeit
und Selbstgefälligkeit;
rüste uns zum Aufbruch,
damit wir und die ganze Kirche
Abschied nehmen von alten,
verkehrten Wegen
und Ernst machen
mit der Nachfolge Jesu Christi.

Rühre die Gläubigen an
durch deinen Heiligen Geist:
unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N.,
alle Bischöfe und uns alle,
damit wir uns aufbrechen lassen für das,
was du mit uns und mit der Welt vorhast;
damit wir nicht unseren eigenen Ideen
und Plänen nachlaufen,
sondern offen werden für deine Pläne
und so immer tiefer
den Sinn und das Ziel
unseres Lebens erkennen.

An dieses Ziel, so bitten wir dich,
mögen alle, die vor uns ihren Lebensweg
auf Erden beendet haben,
durch deine Gnade gelangt sein.

Und wenn sich unsere Erdentage
zum Ende neigen,
dann lass auch uns,
zusammen mit ihnen, teilhaben
an jener unvorstellbaren Glückseligkeit
der vollen Gemeinschaft mit dir,
die uns Jesus Christus
verheißen und erworben hat.
Doxologie

(s.: Werner Enzinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Butzon & Bercker, 03/2000)

 

Einleitung zum Vaterunser

Jesus ist Gottes geliebter Sohn. Durch ihn dürfen wir zu Gott beten, wie er uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Wenn der Himmel in Jesus unter uns ist, dann ist auch Friede in unserem Leben spürbar. Darum bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Gott des Lichtes und des Lebens, du hast uns Anteil geschenkt an der Herrlichkeit deines Sohnes. Wir danken dir, dass du uns schon jetzt erfahren lässt, was du im ewigen Leben für uns bereithältst durch Christus, unsern Herrn.

 

Segenswort

Gott, der Herr, erfülle unser Leben mit seiner Gegenwart.
Er schenke uns offene Augen, damit wir seine Herrlichkeit sehen.
Er schenke uns offene Ohren, damit wir seine Stimme hören.
Er gebe uns ein waches Herz, damit wir mit neuer Kraft im Alltag unseren Weg als Christen weitergehen.
So segne uns der gute und nahe Gott, ….

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD, P. Karl Jansen SVD