4. Sonntag der österlichen Bußzeit (B)

Liturgische Bausteine

“Ich will … eine freie und fröhliche Frömmigkeit“

1. Lesung: 2Chr 36,14-16.19-23
2. Lesung: Eph 2,4-10
Evangelium: Joh 3,14-21
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Einleitung

Jeder sonntäglichen Eucharistiefeier ist seit alters her ein Eröffnungsvers zugeordnet, dessen Anfangswort bis heute auch den Sonntagen in christlichen Kirchen den Namen gibt. Heute, am 4. Fastensonntag, lautet er: „Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.“

Doch diese dreimalige Aufforderung am Sonntag ‚Laetare‘ zu Freude und Fröhlich-Sein reicht offenbar nicht. Denn im Tagesgebet bitten wir um „einen hochherzigen Glauben“, damit wir „mit froher Hingabe“ dem Osterfest entgegeneilen. Und weil auch dies an Freude immer noch nicht ausreicht, heißt es schließlich im Gabengebet, dass wir „in der Freude auf das Osterfest“ unsere Gaben darbringen.

Woher aber solche Freude kommt und warum wir uns die Freude am Christsein nicht verderben lassen sollen, das erfahren wir in Lesung und Evangelium. Wer sich die zu Herzen nimmt, wird nicht sagen: „Mich wundert’s, dass ich fröhlich bin“, sondern: „Mich wundert's, wenn noch immer ich traurig bin.“

Kyrie

- Jesus, am Kreuz erhöht, Hohn und Spott der Menschen ausgesetzt. – Herr, erbarme dich.
- Jesus, am Kreuz erhöht, Schmerz und Tod preisgegeben. – Christus, erbarme dich.
- Jesus, am Kreuz erhöht, Erlöser aller Menschen. – Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott, in deiner übergroßen Liebe hast du in deinem Sohn die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Rettender Gott, weil du das Leben der Welt willst, bringen wir vor dich, was uns am Herzen liegt.

- Menschen führen Krieg gegeneinander: Für alle, die den Waffen ausgesetzt sind und um ihr Leben bangen; für jene, die Menschen verloren haben; für die, die auf der Flucht sind; für alle, die Zeichen setzen gegen Krieg, Zerstörung und Flucht. Du rettender Gott. A: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Uns Menschen werden immer wieder Grenzen gesetzt. Für die Menschen in vielen Ländern der Erde, die von Covid-19 bedroht sind. Für die Toten und Kranken, für alle, die unterstützen und aufklären.
- [Eine Fürbitte zu einer aktuellen Notlage einfügen.]
- Menschen bezeugen Gottes Liebe zu allen Menschen und zu unserer Welt: Für alle, die sich um ein frohes und glaubwürdiges Zeugnis bemühen; für jene Menschen, die nicht mehr an Gottes rettende Nähe und Zuwendung glauben können; für alle, die eine tragende Kraft für ihr Leben suchen.
- Für unsere Verstorbenen. Sie haben das Leben mit uns geteilt: Ihnen gilt unsere Hoffnung auf Auferstehung und ein Leben in Fülle.

Im Vertrauen auf die Rettung der Welt, im Vertrauen auf ein gutes Leben für andere und für uns bringen wir unsere Bitten ins Wort. Deine Zusage auf Beistand, gibt uns die Kraft dazu.

 

Gabenbereitung

Gott, du Freund des Lebens, in der Freude auf das Osterfest bringen wir unsere Gaben dar. Gib, dass diese Freude auch in unserm Leben sichtbar werde durch ihn, Christus, unsern Herrn.

 

Hochgebet – „Du Gott der Menschen I“

Präfation
Gott, wir danken dir,
dass du uns ins Leben gerufen hast,
dass wir da sind
mit unseren Mühen und Freuden,
dass du dich um uns kümmerst
seit Menschengedenken,
dass wir dein Himmel und deine Erde sind.

Der du die Sterne rufst
und ihre Zahl bestimmst,
du rufst die Menschen bei ihren Namen
und umschließt uns von allen Seiten.
Du Gott der Ferne und der Nähe,
du bist das Licht für unsere Augen.
V/A: O Herr, wir loben und preisen dich
und danken dir von Herzen.

Du sagst uns Freiheit zu
und schenkst uns Leben im Überfluss.
Wir preisen dich mit der Stimme,
die du uns gabst.
Wir beten dich an und rufen:
Sanctus

Du kommst, uns zu befreien, Gott,
du bist gekommen in Jesus.
Wir danken dir für ihn,
der uns rettet.
Er hat mitten unter uns gewohnt,
ist Abglanz und Gestalt
deiner Menschenfreundlichkeit,
Jesus von Nazareth.
A:O Herr, wir loben …

Wir danken dir für ihn,
der Frauen und Männer
zu seinen Jüngerinnen und Jüngern macht,
der mit ihnen seinen Weg geht,
der Blinde heilt und Tote zum Leben erweckt;
der für alle Menschen in der Nacht,
der letzten seines irdischen Lebens,
ein Zeichen der Liebe gesetzt hat.

Darum bitten wir dich,
Gott, unser Vater,
sende deinen Geist,
damit diese Gaben von Brot und Wein
Leib und + Blut Jesu Christi werden,
der uns geliebt hat bis in den Tod.

Am Abend vor seinem Leiden
nahm er Brot in seine Hände,
erhob die Augen zu dir, Gott,
sagte dir Dank,
brach das Brot
und teilte es aus mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN
UND EWIGEN BUNDES;
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES UND DENKT AN MICH.

Geheimnis des Glaubens!
Akklamation

Darum setzen wir hier
dieses Zeichen unseres Glaubens
in Verbundenheit mit allen,
die dir nachfolgen.
Gott, darum wird deine Gemeinschaft
auf Erden diesen Namen in Ehren halten.
Jesus, gekreuzigt und begraben,
Jesus, auferstanden aus dem Tod,
Jesus, der kommt, diese Welt zu vollenden.
A: O Herr, wir loben …

Sende deinen Geist, Gott,
in unsere Mitte –
Freundschaft und Wahrheit,
und überfließendes Leben.
Mach uns frei von Enge und Angst,
frei für alle, die unsere Nächsten sind.

Gib uns allen,
die an diesem Mahl teilnehmen,
den Geist der Liebe,
damit wir immer mehr
ein Herz und eine Seele werden,
zusammen mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.
und mit allen Frauen und Männern,
die einander dienen.

Gedenke auch all
unserer Schwestern und Brüder,
die im Frieden Christi entschlafen sind.
Geleite sie in deine Gegenwart,
zusammen mit Maria, dem heiligen Josef,
und mit allen Heiligen,
die in deinem Lichte wohnen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Stärke uns mit deinem Geist,
der den Frieden wirkt.
Gestalte durch uns die neue Schöpfung,
wo du uns Licht und Leben in Fülle bist.
Dann wird dein Name auf Erden geheiligt sein
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Doxologie
                                                           Quelle unbekannt
 

Einleitung zum Vaterunser

„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“, hörten wir im Evangelium. Wenn Gott die Welt, also auch uns, liebt, dann dürfen wir uns in all unseren Anliegen an ihn wenden. Und wie könnten wir das besser ausdrücken, als mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Gott hat uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen. Deshalb bitten wir gemeinsam: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation nach der Kommunion

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.
Gott nahm in seine Hände meine Zeit,
mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen,
mein Triumphieren und Verzagen,
das Elend und die Zärtlichkeit.
Was macht, dass ich so fröhlich bin
in meinem kleinen Reich.
Ich sing und tanze her und hin
vom Kindbett bis zur Leich.
Was macht, dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen.
Es kommt ein Geist in meinen Sinn,
will mich durchs Leben tragen.
Was macht, dass ich so unbeschwert
und mich kein Trübsinn hält,
weil mich mein Gott das Lachen lehrt
wohl über alle Welt.
                                                Hanns Dieter Hüsch

Schlussgebet

Wir danken dir, Gott, unser Heil, für diese Speise und für dein Wort, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet. Heile die Blindheit unserer Herzen, damit wir erkennen, was vor dir recht ist, und dich aufrichtig lieben, durch Jesus Christus, unsern Herrn.

Oder:
Guter Gott, Wort, das wir gehört, und das Mahl, das wir gefeiert haben, machen deine großen Taten in unserer Mitte lebendig. Wir danken dir und bitten dich: Vollende, was du in uns begonnen hast, durch Christus, unsern Bruder und Herrn.
 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Dr. Bernd Werle SVD; P. Karl Jansen SVD