Atheismus

Aus einer europäischen Wertestudie geht hervor, dass die Atheisten in unserer Zeit an Nachwuchsmangel leiden

Aus einer europäischen Wertestudie geht hervor, dass die Atheisten in unserer Zeit an Nachwuchsmangel leiden und die Zahl der Gläubigen - auch wenn der Eindruck ein anderer sein mag - noch immer zunimmt. Die Redaktionen aller Illustrierten wissen, dass sie deshalb das Thema Religion nicht ignorieren dürfen, vor allem nicht vor den großen religiösen Festen.  

Seitdem es Illustrierte gibt, gibt es eine leicht verständliche Illustrierten- Theologie. Sie fühlt sich verpflichtet, auf so manche Widersprüche bei den Gläubigen hinzuweisen und dass auch da, wo man so etwas nicht erwartet hätte, Fehltritte vorkommen. Sie traut sich an jedes theologische Thema heran, mag es noch so schwierig sein: an die Auferstehung, an Himmel, Hölle, Sünde oder das Leben Jesu - und handelt es auf saloppe und spielerische Weise ab. Niemand muss befürchten, mit den oft komplizierten Aussagen der wissenschaftlichen Theologie gequält zu werden. Man wählt aus, womit man die Gemüter in Erregung bringen kann. Man zieht es vor, Zweifel zu säen statt zu lösen. Und der Theologe oder prominente Gläubige, der zu seiner Kirche ein gebrochenes Verhältnis hat, wird häufig und besonders gern als Autorität herangezogen. 

So ist es nicht verwunderlich, dass sich mancher beim Lesen der Einwände mit Viren infiziert, die meist nach einer Inkubationszeit von etwa vierzehn Tagen zum Ausbruch kommen und ihm zeigen, dass sein Glaube doch nicht so stabil ist, wie er meint. Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelanfälle im Glauben lassen sich beheben: oft durch eine andere, weniger skeptische Lektüre, durch Gespräche mit Menschen, die zum Glauben gefunden haben, durch das Lesen in der Bibel oder durch das Gebet.


P. Walter Rupp, SJ