Computer

Letztlich ist ein Computer, ein zwar komplizierter, aber doch nur stumpfsinniger Haufen Mikroelektronik, ohne Kreativität.

Mancher ist der Überzeugung, es sei nur eine Frage der Zeit, das Gehirn nachzubauen und Computer herzustellen, deren »Intelligenz« sich nicht von der des Menschen unterscheidet, ja sie vielleicht einmal übertrifft. 

In der Tat leisten Computer heute, was man ihnen nie zugetraut hätte: Sie steuern Großanlagen, machen sich als Navigator nützlich und bei der Datenauswertung unentbehrlich. Der „Deep Blue“ Schachcomputer darf sich sogar seines Triumphes über den Menschen rühmen: dass es ihm gelang, 1997 den amtierenden Weltmeister Garry Kasparov zu besiegen. 

Aber trotz dieser Erfolge fehlen ihm die spezifisch menschlichen Eigenschaften: Gefühle, Wünsche oder Sehnsüchte zu äußern und die Fähigkeit, frei zu entscheiden und moralisch zu handeln. Es wäre ja zu wünschen, dass Computer über unsinnige Texte den Kopf schütteln und sich weigern, bei Daten- oder Textdiebstählen mitzumachen. Aber die Bildschirme, die Tränen vergießen, sich vor Lachen biegen, die Stirn runzeln, vor Scham erröten oder vor Zorn beben, wird es wohl nie geben.

Letztlich ist ein Computer, ein zwar komplizierter, aber doch nur stumpfsinniger Haufen Mikroelektronik, ohne Kreativität. Das Gehirn ist eben mehr als nur ein Gebilde bio-chemischer Schaltkreise. Computer werden nie Romane und Gedichte schreiben oder komponieren, nie Erfindungen machen und nie zeugungsfähig sein. Sie haben sich dank ihrer Tüchtigkeit zwar unentbehrlich gemacht, werden aber stets vom Menschen abhängig bleiben.


P. Walter Rupp, SJ