Es ist erstaunlich, was der Zeitgeist alles kann: Er kann die Leute für Ideen begeistern, die schon oft gescheitert sind und gegen erstrebenswerte Ideen Abneigung empfinden.
Der dänische Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard stellt die Schriftgelehrten und die Heiligen Drei Könige wie zwei gegensätzliche Typen von Gottsuchern einander gegenüber und schreibt: „Die Schriftgelehrten wussten zu sagen, wo der Messias geboren sein müsste, aber sie blieben ganz ruhig in Jerusalem sitzen.
Jahrhunderte glaubte man, man könne aus der Bibel das Schöpfungsdatum der Welt errechnen, weil man von der naiven Vorstellung ausging, die Erschaffung der Welt sei von einem Zeugen, der dabei war, aufgezeichnet worden.
Wenn Aussprüche von Philosophen in Schulbücher geraten, dann bleibt nicht aus, dass zuweilen Schüler schon sehr bald Philosophen gegenüber, die mit ihren komplizierten Überlegungen zum Denken zwingen, Abneigung empfinden.