Als Pater Inosentius Reldi SVD vor den Ewigen Gelübden 2017 drei Wünsche frei hatte als zukünftiger Wirkungsort, stand an erster Stelle nicht Österreich, sondern sein Heimatland Indonesien. „Ich wollte für Vivat international arbeiten, eine Steyler Organisation, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt.“ An zweiter Stelle stand Argentinien. Erst den dritten Platz machte die Mitteleuropäische Provinz. Hier hatte Pater Reldi bereits zwei Jahre als Praktikant gewirkt und sehr gut Deutsch gelernt. „Ich kenne schon viele Leute in Dornbirn. Zu meiner Priesterweihe haben sie mir einen Fußball nach Indonesien geschickt, weil ich mit den Jugendlichen in Österreich immer gerne Fußball gespielt hatte.“
Niemand wollte nach Österreich
Fünf Priester aus seinem Weihejahrgang in Ledalero wurden nach Europa gesendet, die anderen 14 nach Lateinamerika, Afrika oder innerhalb Asiens eingesetzt. „Niemand wollte nach Österreich“, erinnert sich Pater Reldi, „weil es hier so kalt ist.“ Inosentius war bereits während des Studiums zum Overseas Training Program OTP nach Österreich geschickt worden, kam im November 2014 gemeinsam mit einem Kollegen in St. Gabriel an. „Wir hatten keine Winterjacken“, erinnert er sich wie an lang vergangene Zeit. „Am Abend habe ich geweint vor Heimweh.“ Heimweh hat er längst keines mehr, aber alleine fühlt er sich schon manchmal, erzählt er. „Zum Glück habe ich eine Gitarre in meinem Zimmer“, lächelt der musikalische Priester.
Zweimal durchgefallen
Inosentius‘ Weg zu den Steyler Missionaren war nicht geradlinig. Zweimal im Abstand von drei Jahren trat er zur Aufnahmeprüfung ins Kleine Seminar an und schaffte keine davon. Erst als er bereits beschlossen hatte, Tierarzt zu werden, wurde er ins Seminar aufgenommen und entschied sich nach Beratung mit seinen Eltern dafür, Seminarist zu werden.