Das Paulushaus in Bottrop wurde verkauft

31. Mai 2007

Bottrop/ Deutschland - Der Verkauf des Paulushauses stand schon lange fest - nun ist er abgeschlossen. Käufer ist die Firma Reckmann Bottrop, die das Haus für soziale Aufgaben nutzen will. Gründe für die Aufgabe des Hauses sind finanzieller und personeller Natur.

Schon im Jahr 2005 hatten fünf der sechs im Paulushaus ansässigen Mitbrüder das Haus verlassen. Ein Mitbruder bleibt bis zur Umbauphase und bietet weiterhin seine Meditationskurse an. "Die Analyse der Provinzleitung im Jahr 2004 zeigte, dass das Paulushaus als Struktur für eine kleine Kommunität viel zu groß ist", erklärt Bernd Werle.

 

Lange Geschichte

Mit dem Verkauf des Paulushauses geht eine geschichtsträchtige Epoche der Steyler Missionare zu Ende. Nach ihrem Einzug in das Paulushaus vor 77 Jahren wurden dort vor allem junge Steyler Missionare ausgebildet. Anfang der 70er Jahre wurde das Haus in Bottrop Standort für ein Team von Mitbrüdern, die religiöse Schulwochen in den Diözesen Münster, Essen, und Paderborn anboten und durchführten, und Standort für Berufungspastoral. Auch die Bevölkerung hatte Zutritt zum "Klösterken", wie die Kapelle liebevoll genannt wurde. Sie stand für Gottesdienste, Trauungen und Schulgottesdienste zur Verfügung und wurde vielfach genutzt. Der denkmalgeschützte Bau mit seinem großen Garten bot Meditations- und Rückzugsmöglichkeiten und bildete eine grüne Oase mitten in der ehemaligen Zechenstadt Bottrop. 

1987 wurde das Paulushaus Sitz des Provinzialoberen der norddeutschen Provinz. 2004 wurde der Sitz dann nach Sankt Augustin zurückverlegt.

 

Neue Projekte

"Der Verkauf des Paulushauses bedeutet keine Abstriche an missionarischem Engagement" sagt Pater Werle. "Wir versuchen lediglich, die Ziele unserer Ordensgemeinschaft auch mit weniger Personal und engeren finanziellen Spielräumen effektiv zu verwirklichen. Hierzu gehört dann auch, dass wir Prioritäten unseres Engagements als missionarische Ordensgemeinschaft setzen. Die Schließung des Paulushauses bedeutet nicht, dass wir uns aus der Diözese Essen verabschieden, vielmehr suchen wir mit der Bistumsleitung, wo wir der Ortskirche helfen können, auf die hierzulande immer sichtbarer werdenden missionarischen Herausforderungen zu antworten. Dabei ist uns auch wichtig, dass wir als Ordensleute in Gemeinschaft zusammenleben und dabei auch eine Struktur bewohnen können, die unserem Gelübde der Armut nicht widerspricht," so Bernd Werle.  

ndk