Jede DVD ist ein kleiner Missionar

20. Nov 2011

Steyl medien, die Filmproduktionsfirma der Steyler Missionare, feierte gestern ihr 50jähriges Bestehen. Mit ihrer Arbeit versteht sich steyl medien als Teil des Medienapostolats und der Verkündigung.

Ob Flüchtlingsarbeit der Steyler in Hamburg, Einsatz für die Urbevölkerung auf den Philippinen oder das Engagement für Straßenkinder im Kongo –seit sechs Jahren präsentiert steyl medien in seinem erfolgreichen Format „grenzenlos“ die weltweite Arbeit des Steyler Missionswerkes. „Viele Briefe, Mails und Anrufe erreichen uns von den Zuschauern, die begeistert sind von dem Wirken der fast 10.000 Steyler Missionarinnen und Missionare weltweit“, sagt Dr. Anton Deutschmann, seit acht Jahren Direktor von steyl medien.


Christliche Inhalte transportieren

Weit weniger bekannt als „grenzenlos“ ist in der Bevölkerung jedoch, dass steyl medien seit nunmehr 50 Jahren ein wichtiger Ansprechpartner ist, wenn es um Bildungsfilme für Schulen, Katechese und Gemeindearbeit geht. „Mit unseren Produktionen möchten wir den Schülerinnen und Schülern Impulse geben, anschaulich erklären oder auch einfach einmal schlicht gut „unterhalten“. Uns ist dabei der Transport christlicher Inhalte auf diesem Weg wichtig, weil Film nach wie vor ein kraftvolles Medium ist, gerade junge Menschen zu erreichen. Bei unseren Produktionen im Bildungsbereich arbeiten wir eng mit unterschiedlichen Einrichtungen der Bildungs- und Medienarbeit zusammen.“


Von Beginn an innovativ

Vor 50 Jahren wurde steyl medien von Pater Johannes Rzitka gegründet. Neben einigen aufwendigen Fernseh- und Kinoproduktionen setzte Pater Rzitka vor allem auf die Produktion und den Vertrieb von Einzelbildern (Diareihen), Hörkassetten und Tonbildern, die vor allem für die Schul- und Gemeindearbeit konzipiert waren. Das Tonbild – die Verbindung von Dia und Hörkassette – hatte P. Rzitka in den USA kennengelernt und nutzte diese Form der Präsentation als erster in Deutschland. In beeindruckenden Auflagen waren die roten Bildmappen von steyl medien eine feste Größe in den Pfarreien in Deutschland. Über 20 Mitarbeiter konnte steyl medien in den 1970er Jahren phasenweise beschäftigen und profitierte dabei von einem engagierten Gemeindeleben und innovativen religionspädagogischen Konzepten, die die Medien von steyl medien als wertvolle Arbeitshilfe einsetzten. Den Umbruch von der Audiokassette und der Diareihe hin zum Film, der bald als Videokassette vertrieben wurde, vollzog in erster Linie Rzitkas Nachfolger Anton Täubl.


Verlässlicher Medienpartner

Neben den Eigenproduktionen von steyl medien entwickelte sich die ordenseigene Filmproduktion auch immer mehr zum Filmproduzenten, der anderen katholischen Orden, Bildungseinrichtungen oder karitativen Organisationen als Produzent mit Rat und Tat zur Seite steht.


„Wir freuen uns sehr, dass wir gerade mit anderen Orden stets gut zusammenarbeiten. Wir können hier unterstützend tätig werden, produzieren für oder beraten katholische Orden bei ihrem Medienengagement“, sagt Dr. Anton Deutschmann weiter. „Wir wollen Glaube, Orden und Kirche so darstellen, wie sie wirklich ist. Nicht abgehoben, sondern nah an den Menschen. Als ordenseigene Filmproduktion sind wir vielfach näher an den Themen, die Orden heute kommunizieren möchten, als nichtkirchliche Mitbewerber, die oftmals mehr auf Klischees, denn auf die Realität setzen.“


Orden in die Medien bringen

Um dieses Engagement auf breitere Beine zu stellen, gründete der 43jährige zusammen mit dem Jesuitenpater Christof Wolf die DOK TV&Media GmbH (von mehreren Orden als Gesellschafter getragen), die sich die mediale Verbreitung von Themen und Anliegen der katholischen Orden auf die Fahnen geschrieben hat.


Gemeinsam in eine vernetzte Zukunft

Die Zukunft sieht Deutschmann positiv. „steyl medien ist Teil einer starken Gemeinschaft. „Die Steyler Missionare sind ja nicht nur im Bereich der elektronischen Medien sehr gut aufgestellt, sondern haben mit ihren Zeitschriften drei erfolgreiche Print-Formate auf dem Markt“, so Deutschmann. „In Zeiten von Social Media fließen diese Bereiche immer weiter zusammen. Das Internet ermöglicht die Verbindung der gängigen Formate, was von den Nutzern auch immer mehr gewünscht wird. Die Steyler haben den riesigen Vorteil, auf eine hervorragende Pressearbeit zurückgreifen zu können. Deren Aufgabe wird es sein, noch enger zu kooperieren und die Inhalte in neuen Internettauglichen Formaten attraktiv zusammenzuführen.“

 

Für die 50 Jahr-Feier hat sich der Direktor dann auch ein ganz besonderes Schmankerl überlegt: „Wir haben zum Jubiläum eine DVD-Box mit allen bisher erschienenen 30 grenzenlos-Folgen zusammengestellt. Das sind immerhin 900 Minuten Film.“

Tamara Häußler-Eisenmann