Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu (C)

Liturgische Bausteine

Liebe, die sich in Respekt und Achtung ausdrückt

1. Lesung: Ez 34,11-16
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: Röm 5,5b-11
Evangelium: Lk 15,3-7

Zum Kantilieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Einleitung

Im „Jahr der Barmherzigkeit“ ist dieses Hochfest wichtig, obwohl die oft sentimental dargestellte Herz-Jesu-Mystik viele irritiert. Die Botschaft von der barmherzigen Liebe des guten Hirten wird als „gute Nachricht“ in der Lebensgeschichte Jesu nur von den Sündern begriffen. Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren rechtschaffene Leute; sie fanden das Verhalten Jesu den Sündern gegenüber ebenso ärgerlich wie seine Botschaft. –  

Müssen wir Sünder werden, um die Barmherzigkeit Gottes zu verstehen, die in Jesus sichtbar geworden ist? Wir brauchen es nicht zu werden; wir müssen nur eine Ahnung von der Heiligkeit Gottes haben, um zu wissen, dass wir als die Rechtschaffenen eigentlich bedrohter sind als die Verlorenen. Dazu brauchen wir ein sehendes Herz, denn das Wesentliche sieht man nur mit dem Herzen gut, heißt es beim „Kleinen Prinzen“.


Kyrie - Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • du bist aus Liebe zu uns Mensch geworden: - Herr, erbarme dich. 
  • Du bist als Guter Hirte das Zeichen der Güte und Liebe des Vaters: - Christus, erbarme dich. 
  • Du willst, dass wir deine Barmherzigkeit weitergeben: - Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
du öffnest uns den unendlichen Reichtum der Liebe im Herzen deines Sohnes,
   das unsere Sünden verwundet haben.
Gib, dass wir durch barmherzige Liebe
    seine Hirtensorge weitertragen zu den Ausgegrenzten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn,
   mit dem du in glücklicher Gemeinschaft des Hl. Geistes lebst und liebst
   hier und heute und in Ewigkeit.

 

Einleitung zur 1. Lesung: (Ez 34,11-16 )

Die Könige und die Mächtigen in Israel waren schlechte Hirten, sie haben nicht für das Volk gesorgt. Darum ist über sie das Gericht gekommen (die Zerstörung Jerusalems 587 v. Chr.). In Zukunft will Gott selbst der gute Hirt seines Volkes sein. In der Fortsetzung des Leseabschnitts wird noch gesagt, dass Gott einen einzigen Hirten für sein Volk bestellen und einen neuen Bund mit ihm schließen wird (Ez 34,23-25). In der Person Jesu hat diese Verheißung ihre letzte Deutung und Erfüllung gefunden.

 

Einleitung zur 2. Lesung: (Röm 5,5b-11)

Gott hat uns immer geliebt, auch als wir noch Sünder waren (Röm 5,8); sonst wäre sein Sohn nicht für uns gestorben. Wenn aber Gott so viel für uns getan hat, als wir noch Sünder waren, dann können wir erst recht jetzt, nachdem wir mit ihm versöhnt sind, auf seine Liebe rechnen. Diese unbegreifliche Liebe ist das Einzige, worauf wir vertrauen und stolz sein dürfen.

Einleitung zum Evangelium: (Lk 15,3-7)

Jesus muss sich den „Frommen“ gegenüber rechtfertigen, weil er mit Zöllnern und Sündern Gemeinschaft pflegt. Er ist als Arzt gekommen, um Kranke zu heilen (Lk 5,31), und als Hirt, um die verlorenen Schafe zu suchen. Er hat keine Ruhe, bis er sie gefunden und gerettet hat. Auch „im Himmel“, das heißt bei Gott, ist die Freude nicht vollkommen, solange es verlorene Sünder gibt. Der Himmel wird jedes Mal heller und die Erde freundlicher, wenn ein Mensch, der sich von Gott entfernt hatte, sich ihm wieder zuwendet und heimkehrt.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du schenkst uns dein liebendes Herz. Wir bitten dich: 

  • Hilf allen Christen so zu leben, dass die Menschen in ihnen deine barmherzige Liebe erkennen …  
  • Stärke alle, die unter Angst und Enttäuschung leiden, dass sie Vertrauen zu deiner Hilfe gewinnen … 
  • Mache unsere Gemeinden zu Stätten der Hoffnung für alle Kranken und in Not Geratenen … 
  • Gib auch uns die Gnade, dass wir durch keine Enttäuschung an deiner Liebe irre werden …
  • Nimm unsere Verstorbenen in das Reich deiner ewigen Liebe auf … 

Herr Jesus Christus, du wendest uns dein liebendes Herz zu. Wir schöpfen daraus Kraft und Zuversicht für unser Leben und Wirken. Dafür danken wir dir durch unsere eigene Barmherzigkeit.

 

Zur Eucharistiefeier

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe (Joh 10,14f). Aus dem Herzen Jesu (Joh 19,34) strömen die Sakramente als Wasserquellen des Heiles (Joh 4,14; 7,37).

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
sieh auf das Opfer deines Sohnes,
   dessen Herz am Kreuz durchbohrt wurde,
   um uns mit dir zu versöhnen.
Hier gedenken wir seiner Hingabe
   und haben Brot und Wein bereitet.
Nimm die Gaben an
   und bewirke durch deinen Hl. Geist ihre und unsere Wandlung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Hochgebet - „Gottes Barmherzigkeit“

Präfation 

Gnädiger Gott,
wir preisen deine Barmherzigkeit
und danken dir für deine Geduld.
Du nimmst uns Menschen, wie wir sind,
und schaust nicht auf unser Versagen.
Selbst wo die Sünde überhandnahm,
zeigte sich noch überwältigender deine Gnade.
Dein göttliches Verzeihen fordert uns heraus,
selbst zu verzeihen - siebzigmal siebenmal.
Wir danken dir um Jesu willen,
der stets bereit war, das versöhnende Wort zu sprechen:
„Deine Sünden sind vergeben.“
Seine Liebe erwies sich am Kreuz,
sie war größer als all unsere Bosheit.
Bis in den Tod
war sein Leben ein Dienst für die Menschen.
So zeigte der Meister den Schülern den Weg:
der Geringste zu werden, um groß zu sein -
zu sterben, um wahrhaft zu leben.
Darum preisen wir dich in der Gemeinschaft der Kirche
und rufen mit den Chören der Engel zu deiner Ehre: 

Sanktus

Heiliger Gott,
wir danken dir für die Botschaft von der Vergebung,
die Jesus uns Menschen gebracht hat.
Er rief uns alle zur Umkehr,
damit deine Herrschaft kommen kann.
Er war der Gute Hirt,
der dem verirrten Schaf nachging.
Er verkehrte mit Sündern
und war bei Zöllnern zu Gast.
Er offenbarte uns deine Freude
über den „verlorenen Sohn“,
der den Weg zu seinem Vater zurückfand,
der tot war und wieder lebendig wurde.
Er, der ohne Sünde war,
ließ sich unter die Sünder zählen:
Er wurde das „Lamm“,
das sich nicht wehrte gegen den Tod
und das die Sünde der Welt hinwegnahm.

Gott, barmherziger Vater,
Du willst, dass alle, die uneins geworden sind,
sich miteinander versöhnen;
und wenn wir den andern vergeben,
lässt Du uns auch bei Dir Gnade finden um Jesu willen.

Sende nun Deinen Geist auf diese Gaben herab
und heilige sie, damit sie uns werden
Leib † und Blut Deines geliebten Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.

Er nahm am Abend vor seinem Leiden
das Brot in seine Hände,
erhob die Augen zu Dir, seinem Vater,
sprach den Segen,
brach das Brot
und reichte es seinen Jüngern
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

So nahm er auch, als sie gegessen hatten,
den Kelch in seine Hände,
sprach Segen und Dank
und reichte ihn seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens 

Akklamation

Gott, unser Vater, wir gedenken Deines Sohnes:
Um unserer Sünden willen ward er durchbohrt -
der Menschen Verbrechen wegen wurde er zerbrochen –
auf ihm lag all unsere Schuld.
Er wurde gehorsam bis zum Tod,
ja, bis zum Tod am Kreuz.
Aber Du hast ihn hoch erhoben
und ihn aus dem Grab
zu neuem Leben aufstehen lassen.
Er kehrte in den Kreis der Seinen zurück
und sprach zu ihnen:
Empfanget den Heiligen Geist;
wem ihr die Sünden vergebt,
dem sind sie vergeben.

Gott, wir bitten Dich:
Sende den Geist Jesu Christi
jetzt in dieser Stunde,
damit unsere Schuld vergeben wird
und wir eins sind in ihm.
Lass sein heiliges Brot uns nicht zum Gericht werden,
sondern allen auf ewig das Leben schenken:
unserem Papst Franziskus, unserem Bischof N.,
allen Ordensleuten, Priestern und Diakonen;
lass den Kelch seines Blutes uns zum Heil gereichen
und uns retten aus der Gewalt des Bösen.

Gib uns einen neuen Geist,
den Geist der Buße und der Geduld.
Mach uns bereit, die eigenen Fehler zu erkennen
und umzukehren
und die der anderen zu vergeben.
Hilf uns, milde zu sein, wenn jemand gefehlt hat.
Gott, sei uns Sündern gnädig - um Jesu willen.
Er war Dir treu bis in den Tod -
er war der Erlöser der Welt - der neue Mensch.

Führe uns zur Gemeinschaft
mit allen deinen Heiligen,
mit Maria, der Mutter Jesu,
dem Hl. Josef, ihrem Gatten,
den Aposteln und Blutzeugen.
Dort wollen wir dich loben
durch Christus, unseren Herrn. 

Doxologie

Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Alle, die mit Jesus auf seinem Weg gehen, dürfen Geborgenheit erfahren, die Gott, der Vater, schenkt. Voll Vertrauen dürfen wir beten:


Einleitung zum Friedensgebet

Gott hat uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben. Er hat uns auch den Frieden zugesagt. Es liegt an uns, ob wir die Hand nach diesem Frieden ausstrecken oder nicht. So bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

Barmherzigkeit
Als wir verloren waren, Gott, hast du uns begnadigt...
Im Licht Jesu, deines Sohnes, sehen wir die Sünde dieser Welt,
ermessen wir, wie hart und gnadenlos wir miteinander leben.
Wir bitten dich:
Erneuere uns nach seinem Bild und Beispiel,
damit wir nicht länger Böses mit Bösem vergelten,
sondern Frieden stiften und die Wahrheit tun
heute und alle Tage, die wir noch leben dürfen. 

H. Oosterhuis


Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns gestärkt mit dem Sakrament jener Liebe,
   durch die dein Sohn alles an sich zieht.
Hilf uns,
   nach seinem Beispiel zu leben
   und bedingungslos zu lieben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn...

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Hermann Bickel SVD