Das Internet

Auch das Internet hat seit 2001 einen Schutz-Patron

Auch das Internet hat seit 2001 einen Schutz-Patron: den um 623 lebenden spanischen Bischof, Isidor von Sevilla, einen der bedeutendsten Schriftsteller des Frühmittelalters. Er sammelte und ordnete das noch verfügbare antike Wissen, das ohne ihn weithin verloren gegangen wäre. Er befasste sich nicht nur mit Bibelexegese, sondern darüber hinaus – was man von einem Bischof nicht erwartet - mit sehr unterschiedlichen Wissensgebieten. Er klärte seine Zeit auf über Berge, Meere und Flüsse, Erdbeben, Mond- und Sonnenfinsternisse, über Metalle, über das Handwerk und den Landbau. 

Sein Werk hatte einen enormen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen und seine kosmographischen Ausführungen über die Berge, über Gewässer und Meere übten einen nachhaltigen Einfluss auf die mittelalterliche Kartographie aus. Seine Schriften - auf Latein verfasst - wurden schon bald in andere Sprachen übersetzt. Sie wurden bald massenhaft kopiert und galten Jahrhunderte lang in akademischen Kreisen als Bestseller. Er legte das Fundament für jede höhere Bildung im Mittelalter. Als Erfinder trug er zum Fortschritt beim Wasser- und Mühlenbau, bei der Erz-Suche, dem Bergbau und der Eisenproduktion bei. Der Schutzpatron des Internets hat die Latte hoch gelegt und zur Vertiefung und Erweiterung des Wissens wie kaum ein anderer beigetragen. Man kann nur hoffen, dass sich das Internet sein Beispiel stets vor Augen hält.


P. Walter Rupp, SJ