Akademiker verlassen das Land

07. Nov 2005

Immer mehr gut ausgebildete Kongolesen kehren ihrem Land den Rücken und suchen ihre Zukunft im Ausland. Katastrophale Arbeitsbedingungen und geringe Löhne sind der Anlass.

Das berichtet der Steyler Missionar Josef Wienke SVD, der seit mehr als vierzig Jahren im Kongo lebt und arbeitet. Zurzeit befindet er sich auf Heimaturlaub in Deutschland. Als der damalige Präsident Mobuto 1970 der katholischen Kirche die Aufsicht über ihre Schulen und Universitäten entzog, geriet das gesamte kongolesische Bildungssystem in einen Sumpf aus Korruption und Misswirtschaft. Zum Teil lassen sich Professoren heute privat von ihren Studenten bezahlen, Lehrergehälter werden nur unregelmäßig gezahlt und immer weniger Familien können die horrenden Gebühren an öffentlichen Schulen bezahlen. Diese sollen, laut Verfassung, allen Bürgern offen stehen. Heute sieht der Staat seine Fehler von damals ein und tritt auf "leisen Sohlen" an die Kirche heran, um ihr die historisch bewährte Verantwortung über das Bildungssystem rückzuübereignen, so Pater Wienke.

ndk