Br. Gereon Kinzinger SVD verstorben

20. Jan 2005

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb mit 76 Jahren Br. Gereon Kinzinger im Pflegeheim des Missionshauses St. Wendel. Er stammte aus dem Saarland.

Am Abend des 19. Januar 2005 verstarb nach schwerer und aufzehrender Krankheit unser Mitbruder Gereon Kinzinger in der Alten- und Pflegeabteilung des Missionshauses St. Wendel. Wenn wir auch alle schon seit einigen Wochen vorgewarnt waren, so hat uns sein Weggang doch sehr betroffen gemacht. Mit Br. Gereon verliert das Missionshaus eine "Institution". 

 

Gereon wurde als viertes von sieben Kindern der Eheleute Johann und Katharina Kinzinger 1928 in Wehrden geboren. Sein Elternhaus war sehr christlich geprägt; ein Bruder des Vaters war Pfarrer in Saarbrücken, eine Schwester Ordensschwester in Dernbach. Die Kinder der Familie Kinzinger wurden stets zum täglichen Messgang angehalten und mussten tüchtig bei aller anfallenden Arbeit mithelfen. Gereon machte von 1944 bis 1947 eine Bäckerlehre, dann trat er in St. Wendel in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes ein. Von der Zeit seiner Bäckerlehre wissen wir, dass er mit den Gesellen und Lehrlingen oft Psalmen betete, so dass sich einer bei Gelegenheit beschwerte, er könne besser die Psalmen beten als Brot backen.

Die Ersten Gelübde legte Br. Gereon 1949 in St. Wendel ab, die Ewigen Gelübde 1955. Damals waren in St. Wendel mehrere Bäcker, und daher wurde Br. Gereon gebeten, das Sattler- und Polstererhandwerk zu erlernen. Er war immer sehr geschickt und lernte schnell. 1954 wurde er Pförtner, Hausmeister und Sakristan auf dem Wendelinushof. 1960 wurde Br. Gereon ins St. Pius-Kolleg nach München berufen, um - wie er es selbst ausdrückte - "Mädchen für alles" zu sein. Bis 1969 versah er auch dort die Dienste als Hausmeister und Sakristan. Anschließend kam er nach St. Wendel zurück, weil dort mit aller Dringlichkeit ein Hausmeister gesucht wurde.

München hat Br. Gereon geprägt. Er hatte sich in dieser Zeit unter benediktinischem Einfluss seinen Stil der liturgischen Gestaltung der Gottesdienste in den Wirren der Konzilszeit und danach angeeignet. Diesem blieb er dann mit der ihm eigenen Perfektion und Unbeirrtheit auch nach seiner Rückkehr nach St. Wendel bis zu seinem Tode treu. 1972 wurde er Sakristan der Missionshauskirche und mühte sich in vielen Bereichen: Paramente, Liturgie, Wäschezimmer, Hausmeisterei, Einkauf... In seinen gesunden Jahren ging Br. Gereon in all den vielfältigen Tätigkeiten auf. Wer erinnert sich nicht an das mittwöchliche Metro-Duo Br. Otto und Br. Gereon? Viele unserer Gottesdienstbesucher werden nach Br. Gereon fragen; denn über 30 Jahre besuchte er fast jede Sonntagsmesse.

 

Menschen, die viel können und viel von sich selbst verlangen, haben den Hang, andere manchmal zu überfordern. Wir sind jedoch dankbar für das Leben und Wirken unseres Mitbruders, der jetzt seine geliebten Psalmen im göttlichen Chor des Himmels singen darf. 

Das Requiem für Br. Gereon - und für Br. Willibrord, der einen Tag vorher verstarb - halten wir am Samstag, den 22. Januar 2005, um 10.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.  

P. Fabian Conrad SVD