P. Rudolf Mehler SVD verstorben

28. Jun 2005

Im Alter von 90 Jahren verstarb auf der Seniorenabteilung des Missionshauses St. Wendel P. Rudolf Mehler.

In Diedorf, im katholischen Eichsfeld geboren, kam er 1937 zu den Steyler Missionaren. Er trat im Missionshaus St. Gabriel, Mödling/Österreich ein. Nach einem 5jährigen Kriegeinsatz kam er in das Missionspriesterseminar St. Augustin, wo er am 18.09.1948 zum Priester geweiht wurde.

Zunächst wurde er 4 Jahre als Lehrer in den ordenseigenen Gymnasien in Aulendorf-Blönried und St. Wendel eingesetzt, dann studierte er in Münster und Saarbrücken für das Lehrfach. Nach erfolgreichem Staatsexamen wurde er 1959 Schulleiter im Studienkolleg St. Johann, Aulendorf-Blönried.
Er war Lehrer mit Leib und Seele. Daher war er auch als Schulleiter von allen Schülern gleichermaßen geschätzt und verehrt, auch wegen seiner zugänglichen, ehrlichen Art. Freundlich und humorvoll war er auch noch im Alter und so brachten manche seiner Bemerkungen viele zum Schmunzeln. Seinen Ruhestand verbrachte er zunächst an seiner alten Wirkungsstätte Aulendorf-Blönried, bis im Jahre 2000 ein Wechsel ins Seniorenheim in St. Wendel notwendig wurde.

Eine seiner Eigenheiten brachte sein früherer Rektor in Aulendorf-Blönried, P. Ernst Ziegler, 1998 in den Provinznachrichten wie folgt humorvoll und treffend zum Besten: "Nachdem die Folgen einer gesundheitlichen Schwächenperiode gänzlich beseitig sind, hat P. Mehler seine Bemühungen um den korrekten Umgang mit der deutschen Sprache intensiviert. Neben der exakten Aussprache im allgemeinen legt er nun großen Wert auf Nuancen, die sogar gleichlautende Worte mit unterschiedlicher Bedeutung auch phonetisch unterscheiden lässt. Eine Kunst, die er trotz engagiertester Mühe seinen Zuhörern noch nicht zufriedenstellend vermitteln konnte. Der Unterschied in der Aussprache von Schimmel (Pferd) und Schimmel (Pilz) ist nur für geschulteste Ohren und Zungen heraushör- und aussprechbar. Das macht den Sprachkünstler aber nicht mutlos. Neuere Versuche arbeiten nun den Unterschied in der Klagfarbe des Buchstaben "I" in Liebe und List kaum nachvollziehbar heraus. Ein weiteres Übungsfeld, das für die Zukunft noch viele akustische Überraschungen verspricht. Für solch kreatives Denken muss man eben geboren sein." So ist ein liebenswürdiger Mitbruder von uns gegangen.

 

Die Beerdigung ist am Donnerstag, dem 30. Juni 2005, um 14.30 Uhr auf dem Klosterfriedhof des Missionshauses St. Johann in Aulendorf-Blönried.

ndk