P. Alois Schneider SVD verstorben

16. Nov 2006

Er kümmerte sich in Lateinamerika um die Belange der Armen. Er war Missionar mit Leib und Seele: als Druckereileiter und als Generalvikar.

Am 15. November 2006, kurz nach 19.00 Uhr, ist P. Alois Schneider in aller Ruhe, wohl vorbereitet und nicht unerwartet, im Marienkrankenhaus in St. Wendel verstorben. Er hatte, obwohl er schon lange gesundheitlich angeschlagen war, in den letzten Wochen rapide abgebaut, so dass eine Einweisung ins Krankenhaus dann doch, wegen Wasseransammlung in den Beinen, unbedingt nötig war. Eigentlich sollte er für die letzten Stunden noch einmal in seine gewohnte Umgebung zurückverlegt werden, aber der Transport war dann wegen seiner allgemeinen Schwäche nicht mehr möglich.

Alois Schneider wurde am 13. Oktober 1921 in Beinhausen in der Eifel geboren. Er ist nun als letzter von fünf Geschwistern heimgegangen zum ewigen Vater. Im Jahre 1948 trat er in Sankt Augustin der Gesellschaft des Göttlichen Wortes bei und machte dort auch sein Noviziat. Die philosophischen und theologischen Studien absolvierte er ebenfalls in Sankt Augustin und wurde dort dann am 28. August 1953 zum Priester geweiht.

Seine erste Missionsbestimmung erhielt er für die „Generalatsbetriebe in Steyl“. Um diese Aufgabe sinnvoll ausführen zu können, wurde eine Ausbildung im Bereich der Betriebsführung und Buchhaltung notwendig, die Alois in der ordenseigenen Druckerei in Steyl/Niederlande und im Missionshaus St. Gabriel/Mödling/Wien durchlief. Danach änderten sich die Perspektiven in seinem Leben, und er wurde als Leiter der Druckerei in Rafael Calzada in Argentinien eingesetzt. 

1966 wurde er nach Encarnatión in Paraguay versetzt. Seine Aufgabenbereiche änderten sich, wurden vielfältiger. Hauptsächlich war er als Pfarrer der Bischofskirche tätig. Darüber hinaus wurde er zum Generalvikar ernannt und hatte dieses Amt unter den Bischöfen Wiesen SVD und Bockwinkel SVD inne. Der Dienst an den Armen und die caritativen Einrichtungen der Prälatur von Encarnatión wurden ihm übertragen. 

In den zehn Jahren, die er dort tätig war, baute er vier Einrichtungen auf: „San Cristobal“, ein Heim, wo Kinder, die als Schuhputzer tätig waren, eine Schulbildung bekamen; „Sta. Marta“, ein Heim für Dienstmädchen vom Land, die dort eine hauswirtschaftliche Ausbildung durchliefen; „Maria Goretti“, ein Heim für alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und die „Cooperativa Financiera del Sur“, die Kleinbauern und Arbeitern finanzielle Unterstützung bei notwendigen Investitionen gab. 

1976 kam P. Schneider zurück nach Deutschland und wurde zunächst einmal Pfarrer in Altheim bei Biberach. Zu dieser Stelle gehörten auch die Gemeinden Schemmerberg und Ingerkingen. 1986 wurde er Pfarrer in Gebrazhofen und Merazhofen. 1996 wurde er aus den Diensten der Diözese Rottenburg-Stuttgart entlassen und in das Steyler Missionshaus St. Bernhard in Mosbach versetzt. Im Jahre 2003 kam er in das Seniorenheim nach St. Wendel. Sein arbeitsreiches Leben vollendete sich hier, wo er noch segensreich wirkte. 

Alois Schneider war ein Missionar mit Leib und Seele. Kompetent und verständnisvoll kümmerte er sich in Lateinamerika um die Belange der Ärmsten. Als Pfarrer sorgte er sich aufopfernd um die ihm Anvertrauten. Der Ordensmann in ihm wusste um die Notwendigkeit der ständigen Erneuerung und die belebende Wirkung einer ungekannten Herausforderung.

P. Schneider war akribisch darauf bedacht, dass er nirgendwo länger als zehn Jahre tätig war, so haben sich die großen Stationen seines Lebens in diesem Rhythmus abgespielt: 1956-1966 Argentinien, 1966-1976 Paraguay, 1976-1986 Altheim und 1986-1996 Gebrazhofen.

Gottes treuer und frommer Diener ist vorbereitet und bewusst heimgegangen zu dem Gott seines Glaubens. In Dankbarkeit gedenken wir seiner; ihm, der uns allen in vielerlei Hinsicht ein Vorbild war. Möge Gott ihm alles vergelten, was er so vielen Menschen hier in der Heimat und in Amerika an Gutem zuteil werden ließ!

Das Sterbeamt feiern wir am Samstag, den 18. November 2006, um 11.00 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel; anschließend geleiten wir P. Alois Schneider zu seiner letzten Ruhestätte auf den Klosterfriedhof. 

P. Fabian Conrad SVD