Argentinienmissionar P. Paul Müller SVD (87) verstorben

09. Apr 2008

Plötzlich und unerwartet verstarb am 8. April 2008 P. Paul Müller SVD im Senionrenheim St. Gregor zu Steyl.

Plötzlich und unerwartet verstarb am 8. April 2008 in unserem Seniorenhaus St. Gregor in Steyl unser Mitbruder P. Paul Müller. Sein Tag hatte zunächst einen gewöhnlichen Verlauf genommen. Er war zur Eucharistiefeier in der Kapelle und zum Mittagessen im Speisesaal gewesen. Im Laufe des frühen Nachmittags fühlte er ein starkes Unwohlsein. Er legte sich auf sein Bett und ging in aller Stille in die Ewigkeit hinüber. Der herbeigerufene Hausarzt konnte ihm nicht mehr helfen.


Geboren wurde P. Müller am 13. Dezember 1920 in Köln-Lindenthal. Vier Tage später wurde er auf den Namen Peter Paul getauft. Die Eltern stammten aus der Eifel. Sein Vater, Paul Müller, war von Beruf Schmied. Seine Mutter hieß Katharina Müller, geb. Peters.


Nach der Volksschule in Sötenich, dem Geburtsort seines Vaters, besuchte er ab 1935 das St.-Michael-Gymnasium in Steyl. Hier wurde er am 31. März 1940 auch noch eingekleidet, bevor er dann zum Militärdienst eingezogen wurde. Im Juni 1945 setzte er seine ordensinterne Ausbildung in St. Augustin fort. Am 27. August 1950 wurde er dort zum Priester geweiht. Seine Missionsbestimmung erhielt er für Argentinien. Im Jahre 1951 reiste er von Genua aus in seine neue Heimat. Er wirkte zunächst in der argentinischen Südprovinz als Lehrer in einem kleinen Seminar. Nebenbei half er in der Seelsorge. Später war er auch in der argentinischen Nordprovinz und in der Provinz Misiones tätig. Pablo, so nannten ihn die Menschen dort, liebte die Seelsorge und die Begegnung mit den Menschen. Er machte unzählige Hausbesuche und teilte Freuden und Leiden mit den ihm Anvertrauten. Sein überaus einfacher und bescheidener Lebensstil war Zeichen seiner Solidarität mit den Menschen, unter denen er lebte. Ordensintern diente er als Novizenmeister, Rektor und Provinzial. Man bewunderte seine so gut wie akzentfreien Sprachkenntnisse. Stets konnte er in den fast fünf Jahrzehnten seines Wirkens in Argentinien auf die Hilfe seiner Familie, seiner Freunde und seiner Heimatgemeinde St. Matthias zu Kall-Sötenich zählen.

Mit 76 Jahren kehrte er nach Europa zurück. Er wurde unserem hiesigen Mutterhaus St. Michael in Steyl zugeschrieben, tat aber noch bis April 2001 Dienst bei den Schwestern vom Armen Kinde Jesu in Aachen. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er dann in unserem Seniorenhaus St. Gregor.

 

P. Müller war ein sehr freundlicher, zuvorkommender und liebenswürdiger Mensch. Er hatte stets ein Lächeln auf den Lippen. Seine Augen strahlten eine tiefe Freundlichkeit und Zufriedenheit aus. Als Priester und Missionar stand er ganz und gar im Dienst der Menschen. Der Bischof von Aachen schrieb ihm zu seinem goldenen Priesterjubiläum: „Viele Menschen wissen Ihnen Dank für Ihr Gebet, Ihr wegbegleitendes Wort, Ihre seelsorgliche Hilfe.“ Seine Kraft holte er sich aus dem Gebet. Ja, er war ein großer Beter. Zahlreiche selbstformulierte Gebete, die er niedergeschrieben hat, geben Zeugnis von seinem Glauben und seinem Gottvertrauen. Als er in der letzten Zeit mit dem regelmäßigen Breviergebet nicht mehr zurecht kam, regte er einen morgendlichen Gebetskreis in St. Gregor an, der sich bis heute täglich um 9.00 Uhr zu Gebet und Gespräch trifft . An seinem Todestag las er in dieser Runde die Tageslesung des Morgengebets, die mit dem Satz beginnt: „Gott hat Jesus von den Toten auferweckt.“ Auf seinem Schreibtisch lag das abgerissene Kalenderblatt des Tages mit dem Satz: „Im liebenden Blick auf Christus und die Kirche öffnet sich der Himmel!“ Dort wissen wir ihn jetzt und danken Gott für sein Leben und sein Wirken.


Das Requiem feiern wir am Samstag, den 12. April um 11.00 Uhr in der Unterkirche des Missionshauses St. Michael in Steyl; anschließend geleiten wir P. Paul Müller zu seiner letzten Ruhestätte auf den Klosterfriedhof.

P. Manfred Krause SVD