Br. Franz Riemer SVD verstorben

10. Jun 2011

Am 09.06.2011, um 21.35 Uhr ist unser Mitbruder Br. Franz Riemer im Wendelinusheim verstorben. Seit Jahren war er bettlägerig und schwerkrank. Das Requiem für Br. Riemer feiern wir am Dienstag, 14. Juni 2011 um 14.30 Uhr in der Missionshauskirche in St. Wendel, anschließend beerdigen wir ihn auf unserem Friedhof.

Gestern Abend gegen 21.35 Uhr verstarb nach jahrelanger Leidenszeit unser lieber Mitbruder, Br. Franz Riemer, im Wendelinusheim in St. Wendel.

 

Br. Riemer kam am 03. Mai 1917 im ostpreußischen Jonkendorf als 3. Kind der Eheleute Franz Riemer und Mathilde Riemer, geb. Jaeger, zur Welt. Von 1924 bis 1932 besuchte er die Volksschulen in Jonkendorf und Göttkendorf. Später zogen die Eltern mit den Kindern nach Allenstein. Dort erlernte Br. Riemer von 1933 bis 1937 das Stuckateur-/Steinmetzhandwerk. Diese Ausbildung schloss er mit der Gesellenprüfung ab. 

Er engagierte sich führend in der Katholischen Jugendbewegung in Allenstein, wodurch er auch öfter in Verbindung mit dem Steyler Missionshaus St. Adalbert in Mehlsack (heute Pieniężno) kam. In diesen Jahren reifte in ihm der Entschluss, Steyler Missionar zu werden. Diesen Wunsch konnte er jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklichen. Denn 1937 wurde er zunächst zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und 1938 bekam er die Einberufung zur Deutschen Wehrmacht. Als Soldat war er im Zweiten Weltkrieg in Polen, Frankreich und Rußland im Einsatz. Er trug mehrere Verwundungen davon. Zuletzt war er im Westen in der Gegend um Stade eingesetzt. Dort geriet er 1945 auch in englische Gefangenschaft und wurde im Gefangenenlager (später Arbeitslager) Hannover-Bemerode interniert. Bis 1947 blieb er in Gefangenschaft. Während dieser Zeit bat er schriftlich in Steyl um die Aufnahme in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes.

 

Anfang Juli 1947 (kurz nach der Entlassung aus der Gefangenschaft) erhielt er die Aufnahmepapiere von P. Baumhöer aus St. Augustin. Wenig später traf Br. Riemer in St. Augustin ein und begann das Postulat, das über ein Jahr andauerte. Am 08. September 1948 wurde er in St. Augustin eingekleidet und begann das zweijährige Noviziat. 1950 legte er in St. Augustin die Ersten Gelübde ab und wurde danach nach Steyl versetzt. Hier arbeitete er in der Druckereiverwaltung. Am 08.09.1956 legte er in Steyl die Ewigen Gelübde ab. Von 1961 bis 1975 war Br. Riemer in den Niederlassungen St. Augustin, Bad Driburg und St. Arnold eingesetzt. Immer arbeitete er in den verschiedenen Verwaltungen. In den Jahren von 1976 bis 1992 war Br. Riemer als Sakristan und „Faktotum“ im „Arnold-Janssen-Heim“ in St. Augustin / Lohmarhohn eingesetzt. Im Mai 1992 wurde er von St. Augustin nach St. Arnold versetzt. Auch hier half er noch in der Verwaltung mit. Krankheitsbedingt musste Br. Riemer im Jahre 2000 in unser Seniorenheim St. Gregor/Steyl umziehen. Schließlich kam er im Jahre 2005 nach St. Wendel.

 

Langsam aber stetig verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand und die letzten fünf Jahre war Br. Riemer auf ständige Pflege und Hilfe angewiesen, da er das Bett nicht mehr verlassen konnte. Mit großer Geduld und Ergebenheit in den Willen Gottes hat er dieses Kreuz des Leidens getragen. Nun hat der Herr ihn erlöst. Wir danken Gott, dass wir Br. Riemer in unserer Mitte haben durften.

 

Das Requiem für Br. Riemer feiern wir am Dienstag, den 14. Juni 2011, um 14.30 Uhr in der Kirche des Missionshauses St. Wendel. Anschließend beerdigen wir ihn auf unserem Klosterfriedhof.

Br. Stefan Theobald SVD