Mit Gott und den Menschen in die Zukunft

Mit einer festlichen Eucharistiefeier begingen die Steyler Missionare am Sonntag, dem 1. Dezember, den 100. Geburtstag des Missionspriesterseminars Sankt Augustin und beendeten damit die Feiern des Jubiläumsjahres. Der Feier stand der Generalsuperior der Kongregation, Pater Heinz Kulüke SVD, vor.

In seiner Predigt würdige Pater Kulüke den Beitrag Sankt Augustins an der weltweiten Tätigkeit der Steyler. „Die Welt ohne die Steyler wäre viel ärmer“, drückte er seine Erfahrung aus. Der Blick auf die Errungenschaften und unglaublichen Leistungen des vergangenen Jahrhunderts erspare allerdings eine ernsthafte Rückfrage auf die mögliche Zukunft des Hauses und der Steyler Missionare in Deutschland nicht. Dazu bezog sich Kulüke auf eine bewährte Praxis der Vergangenheit: „Vereinfacht gesagt wird es, genauso wie am Anfang, darum gehen, Gott selber wieder in das Zentrum zu stellen und offen zu sein, auf dem weiteren Weg in die Zukunft mit Gott und den Menschen. Dieser Weg wird viele Veränderungen bringen. Wie schon immer fordert ein Leben mit Gott die Menschen heraus, Dinge anders zu sehen und anders zu tun“, erklärte er. Diese unbedingte Beziehung zu Gott und die Begegnung mit Gott und den Menschen – unter dem Motto „Die Letzten zuerst“ – sah Kulüke als Bedingungen für die Zukunft der Steyler. Dafür forderte er eine viel engere Zusammenarbeit mit den Laien und die Bereitschaft, im Dialog mit den anderen zu lernen.

Zu den Herausforderungen zählte der Generalsuperior auch die Mission in Europa, die besonders viel Lernfähigkeit von den Steylern fordern wird. „Missionshäuser und eine institutionalisierte Kirche, die die Nöte der Menschen außerhalb nicht mehr berühren und bewegen, haben ihre Relevanz verloren,“ warnte er. „Nur unterwegs mit den Menschen außerhalb der Institution öffnet sich ein neuer Weg. Die Themen Migration, Soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung (die sich die Steyler in Deutschland als Schwerpunkte für die Arbeit der nächsten Jahre vorgenommen haben), stellen auch uns als Steyler vor echte Herausforderungen“, führte er aus.

Der Gottesdienst wurde von den Studenten von Sankt Augustin mit Liedern aus aller Welt gestaltet. Sie unterstrichen damit die Ausführungen von Pater Kulüke über die weltweiten guten Erfahrungen, wenn sich Menschen auf Gott einlassen und sich in neuen und unerwarteten Weisen für das Reich Gottes engagieren.