4. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Mit Blindheit geschlagen?

1. Lesung: 1 Sam 16,1b.6-7.10-13b
2. Lesung: Eph 5,8-14
Evangelium: Joh 9,1-41

 

Einleitung

Licht und Finsternis, richtig sehen und blind sein, das sind Themen der heutigen Lesungen. Es sind Lebensthemen. Wer blind ist, ist schlecht dran. Zum Sehen braucht es gesunde Augen – und Licht; denn die besten Augen helfen nichts, wenn es stockdunkel ist. Mit einer Taschenlampe können wir nachts vielleicht einen Weg gehen, ein Schild lesen oder das Schlüsselloch finden. Scheinwerfer können ein Gebäude erleuchten, aber um die Dolomiten in ihrer Schönheit würdigen zu können, braucht es die Sonne. Um Gott richtig zu sehen und den Weg, den er uns weist, reichen die Sonne und unsere Augen nicht, da braucht es das Licht der Offenbarung und Herzensaugen, die sich im Glauben dem Licht der Offenbarung öffnen. Bitten wir Gott um Vergebung, wo wir seinem Licht nicht getraut haben, um unsere eigenen Wege zu gehen.

Kyrie-Ruf

Herr Jesus Christus,

  • du bist gekommen, um uns Licht und Leben zu bringen.
  • Wer sich von dir berühren lässt, wird sehend und empfängt ewiges Leben. 
  • Du gibst uns deinen Geist, damit wir dein Licht in der Welt leuchten lassen.

Einleitung zur 1. Lesung: (1 Sam 16,1b.6-7.10-13b)

Nachdem Gott Saul, den ersten König Israels, wegen Ungehorsams verworfen hat, wählt er als seinen Nachfolger nicht einen erfahrenen Krieger, sondern einen Hirtenjungen. Für Menschen war das unverständlich. Wir bleiben oft an Äußerlichkeiten hängen und haben Eile, können nicht warten. Gott schaut tiefer, er kennt unser Herz. Und er hat Zeit.

Einführung zur 2. Lesung (Eph 5,8-14)

Licht ist ein Symbol für Leben, für die Wahrheit und für das Gute, Finsternis für den Tod, für Irrtum und Lüge und für das Böse. Wer im Glauben Jesus Christus annimmt, – und das heißt: wer in tiefer Beziehung zu ihm und nach seinen Weisungen zu leben sucht, – der tritt aus der Finsternis in das Licht und wird selbst Licht für andere, bezeugt ihnen Christus und damit die Wahrheit und weist ihnen so den Weg zum Leben.

 

zum Evangelium: (Joh 9,1-41 )

Da die Perikope des Evangeliums heute relativ lang ist, empfiehlt es sich, den Text mit verteilten Rollen vorzutragen, um das Zuhören zu erleichtert. (Vorbereiteter Text: siehe weiter unten!)

 

Fürbitten

Himmlischer Vater, du hast deinen Sohn gesandt, um uns von Blindheit und Sünde zu befreien und uns den Weg zu einem Leben in Liebe zu weisen. Wir bitten dich: 

  • Durch jahrzehntelange Macht erblindet, unterdrücken Herrscher ihre Völker. Schenke den Machthabern Einsicht und den Völkern die Freiheit. 
  • Hilf der jap. Regierung in all dem Leid nicht den Überblick zu verlieren, damit dort geholfen werden kann, wo die Not am größten ist und schenke uns die Offenheit, Hilfsaktionen großzügig zu unterstützen.
  • Führe durch deinen Heiligen Geist die Kirche immer tiefer hinein in deine Wahrheit und Liebe, damit sie überzeugend allen Menschen deinen Sohn verkünden kann.
  • Erbarme dich der Menschen, die in falschen Ideologien oder falschen religiösen Vorstellungen gefangen sind, und öffne ihnen die Augen für deinen Sohn Jesus Christus.
  • Sieh auf die Menschen, die mit Gewalt und Terror dir zu gefallen glauben; öffne ihnen die Augen für deine Liebe und für das Leid, das sie Menschen zufügen, die du liebst.
  • Öffne den Getauften die Augen, dass sie in den armen und Not leidenden Menschen deinen Sohn Jesus Christus erkennen.
  • Korrigiere und heile unsere Augen, wenn wir die Fehler anderer sofort und klar erkennen, aber blind sind für unsere eigenen Sünden.
  • Lass unsere Verstorbenen dein Licht sehen und bei dir in deiner Liebe leben mit deinem Sohn und dem Heiligen Geist.

Vater, dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen.

Einleitung zum Vaterunser

Jesus hat uns gelehrt, Gott als unseren Vater zu sehen, der allen Menschen und jedem Einzelnen in grenzenloser Liebe zugewandt ist. Beten wir zu diesem Vater.

P. Lothar Janek SVD

Evangelium: Joh 9,1-41

 (gelesen in verteilten Rollen: P./D.: Priester/Diakon > Jesus; Evangelist; Blindgeborener; Sprecher; kursiv gesetzter Text könnte evt. entfallen, - auch wenn er zu Joh gehört - um den Textfluss „in verteilten Rollen“ nicht unnötig zu unterbrechen)

 P./D.: + Aus dem Hl. Evangelium nach Johannes

Evangelist: [In jener Zeit] / [Unterwegs] sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Da fragten ihn seine Jünger:

Sprecher: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, sodass er blind geboren wurde?

(Evangelist: Jesus antwortete:)

P./D.: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Evangelist: Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm:

P./D.: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach!

Evangelist: Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten:

Sprecher: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?

Evangelist: Einige sagten:

Sprecher: Er ist es.

Evangelist: Andere meinten:

Sprecher: Nein, er sieht ihm nur ähnlich.

Evangelist: Er selbst aber sagte:

Blindgeborener: Ich bin es.

(Evangelist: Da fragten sie ihn:)

Sprecher: Wie sind deine Augen geöffnet worden?

(Evangelist: Er antwortete:)

Blindgeborener: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen.

(Evangelist: Sie fragten ihn:)

Sprecher: Wo ist er?

(Evangelist: Er sagte:)

Blindgeborener: Ich weiß es nicht.

Evangelist: Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei.

(Evangelist: Der Mann antwortete ihnen:)

Blindgeborener: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich und jetzt kann ich sehen.

Evangelist: Einige der Pharisäer meinten:

Sprecher: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält.

Evangelist: Andere aber sagten:

Sprecher: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun?

Evangelist: So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal:

Sprecher: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet.

(Evangelist: Der Mann antwortete:)

Blindgeborener: Er ist ein Prophet.

Evangelist: Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten und fragten sie:

Sprecher: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann?

(Evangelist: Seine Eltern antworteten:)

Sprecher: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen.

Evangelist: Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst. Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm:

Sprecher: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.

(Evangelist: Er antwortete:)

Blindgeborener: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann. 

(Evangelist: Sie fragten ihn:)

Sprecher: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?

(Evangelist: Er antwortete ihnen:)

Blindgeborener: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? 

Evangelist: Da beschimpften sie ihn:

Sprecher: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.

(Evangelist: Der Mann antwortete ihnen:)

Blindgeborener: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können.

(Evangelist: Sie entgegneten ihm:)

Sprecher: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren?

Evangelist: Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinaus gestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm:

P./D.: Glaubst du an den Menschensohn?

(Evangelist: Der Mann antwortete:)

Blindgeborener: Wer ist das, Herr? (Sag es mir,) damit ich an ihn glaube.

(Evangelist: Jesus sagte zu ihm:)

P./D.: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es.

(Evangelist: Er aber sagte:)

Blindgeborener: Ich glaube, Herr!

Evangelist: Und er warf sich vor ihm nieder. (Da sprach Jesus:)

P./D.: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.

Evangelist: Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn:

Sprecher: Sind etwa auch wir blind?

(Evangelist: Jesus antwortete ihnen:)

P./D.: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.


P./D.: Frohe Botschaft unseres gemeinschaftstiftenden Herrn Jesus Christus für uns.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD