5. Fastensonntag (A)

Liturgische Bausteine

Aus dem Tod - hinein in das Leben

1. Lesung: Ez 37,12b-14
2. Lesung: Röm 8,8-11
Evangelium: Joh 11,1-45

Liturgischer Gruss

Unser Herr Jesus Christus, der Friedensfürst; Gott Vater, der Herr alles Geschöpflichen und der Heilige Geist, Quell und Ursprung unseres Lebens, seien mit euch.

 

Einleitung

Nicht täglich können wir uns die großen Fragen des Lebens stellen. Nicht immer hinterfragen wir den wahren Sinn unseres Daseins. Stehen wir jedoch vor der Erfahrung des Todes, unserer Endlichkeit, dann drängen sich schon Gedanken auf, die wir gerne alle letzten Endes gerne beantwortet hätten. In den heutigen Lesungen geht es im wahrsten Sinn „um Leben und Tod“. Jesus ruft Lazarus aus seiner Grabesruhe und der Prophet Ezechiel verheißt seinem gebeutelten Volk, das sich lebendig begraben fühlt, neues Leben. Auch uns ist Leben verheißen, „Leben in Fülle“.


Treten wir vor Gott hin und bitten wir ihn um sein Erbarmen:

Kyrie-Ruf

 Herr Jesus, 

  • du bist gekommen, uns den Willen Gottes zu verkünden.  
  • Du hast mit deinem Leben der Liebe Gottes ein Gesicht gegeben. 
  • Du hast mit Tod und Auferstehung uns allen Heil und Leben in Ewigkeit geschenkt.

Tagesgebet

Allmächtiger und gütiger Gott,
uns treiben viele Sorgen um:
   die Familie, die Ausbildung der Kinder, die Arbeit,
   unsere Zukunft, unsere Gesundheit.
Vieles belastet und hält uns gefangen.
Schenk uns Zutrauen und Zuversicht,
    dass du liebevoll sorgend für uns da bist,
    dass du dort Leben schenkst,
    wo wir niedergeschlagen und erdrückt sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Zum Evangelium: (Joh 11,1-45)

Da die Perikope des Evangeliums heute relativ lang ist, empfiehlt es sich, den Text mit verteilten Rollen vorzutragen, um das Zuhören zu erleichtert. (Vorbereiteter Text: siehe weiter unten!)

 

Fürbitten

Im Vertrauen auf deine Liebe und deine Zuwendung bringen wir unsere Bitten vor dich: 

  • Wir beten für unsere Welt, besonders für alle Völker, die in Unfrieden und Armut leben, dass sie Gerechtigkeit und Fürsorge der Verantwortlichen erfahren dürfen. Du Gott des Lebens.  
  • Wir beten für unsere Kirche und alle Religionsgemeinschaften, die ehrlich, und um den Menschen und sein Heil bemüht, den Weg zum einen und wahren Gott suchen.
  • Wir beten für die Menschen, die sich verlassen und einsam fühlen, dass ihnen Gemeinschaft und Wohlwollen entgegengebracht wird.
  • Wir beten für die Familien, dass sie zueinander halten, ihren Kindern beistehen, und Orte geglückten Lebens und starken Glaubens sein können.
  • Wir beten für alle Kranken, dass sie an Leid, Schmerz und Gebrechlichkeit nicht verzweifeln, sondern Heilung und Linderung erfahren dürfen.
  • Wir beten für unsere Toten, dass sie in deinem Reich Frieden und ewige Glückseligkeit gefunden haben.

Erhalte uns in deinem Dienst und nimm dich unserer Bitten gnädig an, der du lebst und wirkst, heute und in Ewigkeit. Amen.

 

Gabengebet

Guter Gott,
dein Sohn hat gewollt,
   dass wir die Zeichen des Lebens – Brot und Wein – miteinander teilen,
   wenn wir uns um deinen Tisch versammeln.
Schenke ihnen deinen Segen,
   dass sie uns zum Heil gereichen.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

 

Vaterunser

Wie Jesus dich liebevoll seinen Vater nennen durfte, so hat er auch uns gelehrt voll Vertrauen und Glauben vor dich zu treten. Mit seinen Worten beten wir: Vater unser ...

 

Kommunionvers

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. (Joh 11,25f)

 

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
gestärkt durch das Sakrament des Altars
    und die Worte der Heiligen Schrift
    gehen wir hinaus in die Woche.
Lass uns dort dein Leben erfahren,
   das du uns allen verheißen hast.
Lass uns leben fernab von den Gräbern
    und schenke uns allen deinen väterlichen Segen.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Fabian Conrad SVD

Evangelium: (Joh 11,1-45)

(zu lesen in verteilten Rollen:
P./D.: Priester/Diakon > Jesus; Evangelist; Frau; Sprecher;
kursiv gesetzter Text könnte evt. entfallen, - auch wenn er zu Johannes gehört - um den Textfluss „in verteilten Rollen“ nicht unnötig zu unterbrechen)

P./D.: + Aus dem Hl. Evangelium nach Johannes


Evangelist: [In jener Zeit war] / Ein Mann [war] krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. 
Als Jesus das hörte, sagte er:

P./D.: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

Evangelist: Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern:

P./D.: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.

(Evangelist: Die Jünger entgegneten ihm:)

Sprecher: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen und du gehst wieder dorthin?

(Evangelist: Jesus antwortete:)

P./D.: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.

(Evangelist: So sprach er. Dann sagte er zu ihnen:)

[P./D.:] Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. 

(Evangelist: Da sagten die Jünger zu ihm:)

Sprecher: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden.

Evangelist: Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt:

P./D.: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen.

Evangelist: Da sagte Thomas, genannt Didymus (Zwilling), zu den anderen Jüngern:

Sprecher: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben.

Evangelist: Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt.
Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus:

Frau: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

(Evangelist: Jesus sagte zu ihr:)

P./D.: Dein Bruder wird auferstehen.

(Evangelist: Marta sagte zu ihm:)

Frau: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.

(Evangelist: Jesus erwiderte ihr:)

P./D.: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

(Evangelist: Marta antwortete ihm:)

Frau: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Evangelist: Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr:

Frau: Der Meister ist da und lässt dich rufen.

Evangelist: Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm:

Frau: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

Evangelist: Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. (Er sagte:)

P./D.: Wo habt ihr ihn bestattet?

(Evangelist: Sie antworteten ihm:)

Sprecher: Herr, komm und sieh!

Evangelist: Da weinte Jesus. Die Juden sagten:

Sprecher: Seht, wie lieb er ihn hatte!

Evangelist: Einige aber sagten:

Sprecher: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

Evangelist: Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. (Jesus sagte:)

P./D.: Nehmt den Stein weg!

Evangelist: Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm:
Frau: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.

(Evangelist: Jesus sagte zu ihr:)

P./D.: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

Evangelist: Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach:

P./D.: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.

Evangelist: Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:

P./D.: Lazarus, komm heraus!

Evangelist: Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen:

P./D.: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

Evangelist: Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

P./D.: Frohe Botschaft unseres auferstandenen Herrn in unserer Mitte.