6. Sonntag der Osterzeit (A)

Liturgische Bausteine

Christen sind keine zurückgelassenen Verlierer

1. Lesung: Apg 8,5-8.14-17
2. Lesung: 1 Petr 3,15-18
Evangelium: Joh 14,15-21

Einleitung

Wie sollte es nun weiter gehen mit dem, was Jesus begonnen hatte? - Für die Jünger Jesu war eine Welt zusammengebrochen, als sie erfuhren, wie ihr Meister so grausam den Kreuzestod erlitte hatte. Sollte nun alles spurlos verschwinden, was er gepredigt und gewirkt hatte? - `Eher vergehen Himmel und Erde, eher vergeht die Menschheit, bevor meine Worte an Wirksamkeit verlieren.´ Das waren starke Worte, die Jesus wie ein Testament den Christen für alle Generationen hinterlassen hatte, bevor er zu seinem Vater zurückkehrte. - Gerade wenn das Leben uns ein bisschen als „Waisen“ – uns ganz auf uns allein gestellt – zurücklässt, ist Gott, der Vater, ganz besonders nahe und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir seine Hand allen anderen Händen gegenüber den Vorzug geben. Und so wollen wir uns durch die Worte des Herrn ermutigen lassen.

 

Kyrie

 GL 246 „Send uns deines Geiste Kraft“

Oder

Herr Jesus Christus,

-        Du hast uns das Versprechen gegeben, uns nicht als Waisen in dieser  Welt zurückzulassen.

-        Du hast uns eingeladen, uns immer neu auf deinen Beistand zu bauen.

-        Du hast uns deinen Geist der Stärke zugesagt, dass wir die Freude an unserem Dienst nicht verlieren.

 

Tagesgebet

Barmherziger, ewiger Gott.

Dein Sohn Jesus Christus kehrt zu dir heim,

nicht um uns Menschen zu verlassen,

sondern um uns Hoffnung zu geben, Ihm dorthin folgen zu können.

Er kehrt zu dir heim und verspricht uns seinen Beistand,

den Heiligen Geist, der für uns immer da sein wird,

um uns zu stärken auf unserem Lebens- und Glaubensweg.

Gib, dass wir nicht in hoffnungslose Trauer verfallen, verlassen zu sein, sondern lass uns voll Freude unsere Herzen öffnen

für das Kommen deines Geistes,

der unser Leben von Grund auf erneuern wird

und der mit dir eins ist in Ewigkeit. Amen.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du lässt deine Jünger nicht allein zurück, sondern bleibst ihnen nahe bis ans Ende der Welt. Im Vertrauen auf deinen Beistand wollen wir uns mutig einsetzen, dort wo unser Engagement gefordert ist. Darum bitten wir:

-        Für Frauen und Männer, die hierzulande und in der Mission durch Wort und Tat die Botschaft Christi verkünden. Um den Segen deines Geistes, der sie leitet und ihnen Kraft gibt. Christus höre uns...

-        Für uns alle, die wir uns vom deinem Geist leiten lassen wollen. Um die Erfüllung durch den Heiligen Geist, der die Angst und Schwerfälligkeit überwindet und um die Kraft, Zeugen zu werden für deine Liebe.

-        Für die vielen Menschen, die Krieg erleben müssen, die traurig und verzweifelt sind, weil sie keinen Lichtblick mehr sehen. Um den Frieden, der Bestand hat und der den Menschen Hoffnung gibt und sie neues Leben gestalten lässt.

-        Für alle, die von Natur aus oder vom Schicksal her benachteiligt sind: Für alle Kranken, für alle, die körperlich oder geistig behinderten Menschen, für alle, die unter der Last des Alters leiden. Um deinen Trost, der ihnen Freude am Leben und Geborgenheit schenkt.

-        Für die Verstorbenen unserer Familien und Verwandten und an die sonst niemand mehr denkt. Um den ewigen Frieden bei dir.

Herr, du bist unser Leben, unser Anfang und Ende. Erhöre gnädig unsere Bitten. Denn dein sind die Zeit und die Ewigkeit. Amen.

 

Einleitung zum Vaterunser

Gott müht sich um uns. Er sitzt nicht irgendwo in der Ferne, unbeeindruckt von dem, was auf Erden geschieht. Gott ist vielmehr ganz mit dem Geschehen auf der Erde verbunden, auch wenn sein Wirken im Verborgenen geschieht. Zu diesem Gott beten wir mit den Worten, die Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser...

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

dein Sohn Jesus Christus hat uns versprochen,

uns einen Beistand zu senden, der für immer bei uns bleiben wird.

In dieser Gewissheit gehen wir nun bestärkt und vertrauensvoll auseinander.

Da wir Menschen sind, die oft wankelmütig sind

und nicht selten ihren „festen“ Standpunkt verlieren, bitten wir dich:

Stärke uns neu mit deinem Geist,

damit wir Mut haben, immer wieder aufzustehen,

jedes Mal, wenn wir gefallen sind. 

Vollende Du selbst das Werk, das Du in uns begonnen hast.

Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Dr. Polykarp Ulin Agan SVD