Hl. Nikolaus, Bischof (g)

Liturgische Bausteine

Niklaus von Myrna

Lesung: Jes 6,1-8
Evangelium: Lk 10,1-9


Einleitung

Eine Legende vom hl. Nikolaus erzählt Folgendes:

Damals lebte ein Mann mit seinen Kindern. Die Mutter war gestorben. Der Vater war arbeitslos geworden. Da gab es kaum etwas zu essen und auch keine warmen Kleider im Winter. Als der Vater auch noch krank wurde, war die Not so groß, dass die Kinder am Abend hungrig ins Bett gingen. Wie staunten sie aber, als am Morgen ein großer Sack vor ihrer Tür stand. Als sie ihn öffneten, fanden sie darin Mehl und Brot. Da brauchten sie nicht mehr zu hungern. Am nächsten Morgen aber stand wieder ein Sack vor der Tür. Und als die Kinder ihn öffneten, fanden sie warme Kleider darin. Da brauchten sie nicht mehr zu frieren. Der Vater musste immer an den Bischof denken. Er hatte von ihm gehört, dass er den Armen half. Ob er es war, der sie so reichlich beschenkt hatte? Er sagte zu seinen Kindern: "Heute Nacht wollen wir alle wach bleiben. Sollte der Bischof wirklich noch einmal zu uns kommen, dann wollen wir ihm von Herzen danken!" Aber den Kindern fielen am Abend doch vor Müdigkeit die Augen zu. Der Vater blieb wach. Und wirklich! Spät in der Nacht hörte er ein Geräusch vor der Tür. Da sprang er auf und lief zur Tür und öffnete sie. Er sah auch, dass ein Mann mit schnellen Schritten davonging. So gut er konnte, lief er hinter ihm her. Und dann erkannte er den Bischof Nikolaus. "Danke!", rief er. "Danke für alles, was du für uns getan hast!" Der Bischof wendete sich um. "Geh nach Hause!", sagte er freundlich. "Wenn du gesund bist, wirst du bald wieder Arbeit finden!" Er lächelte dem Mann freundlich zu und ging dann weiter. …

Aus: Rolf Krenzer, Glauben erlebbar machen. Grundkurs. Spielgeschichten und Lieder zur religiösen Erziehung im Kindergarten. Verlag Herder, 6. Auflage 1996, Freiburg.


Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, 

  • immer wieder lädst du Menschen ein, dir auf dem Weg zum Menschen zu folgen. - Herr, erbarme dich.
  • Die dir folgen, versuchen dein Leben in das ihre zu integrieren. - Christus, erbarme dich.
  • Du leitest sie durch deinen Heiligen Geist. - Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Gott, du Spender alles Guten,
hilf uns auf die Fürsprache des heiligen Nikolaus in aller Not
   und steh uns bei,
   uns – wie er – für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einzustehen.
Gib uns ein großmütiges Herz,
   damit wir mit anderen teilen,
   was du uns in deiner Güte geschenkt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus...

 

Fürbitten

Wir bitten Christus, der seine Jünger als Boten des Friedens aussandte: 

  • Für alle Frauen und Männer, die du berufst: begleite sie auf ihren Wegen zu den Menschen und lass sie sich mit Freude von dir in Dienst nehmen! – Stille –
  • Für alle, die im Überfluss leben: öffne ihnen die Augen, damit sie die Not der Menschen sehen und den Armen das zukommen zu lassen, was ihnen zusteht und sie wirklich brauchen: Nahrungsmittel, ein Dach über dem Kopf, ein gut organisiertes Gesundheitswesen, gerecht bezahlte Arbeit und Bildung! – Stille -
  • Für alle Verzagten: lass sie durch die Begegnung mit anderen Menschen, die ihnen Mut machen, wieder Kraft und Hoffnung schöpfen! – Stille
  • Für unsere Gemeinde: lass uns gütig und großzügig miteinander umgehen und immer ein Auge füreinander haben! – Stille
  • Für unsere lieben Verstorbenen: schenke ihnen Geborgenheit bei dir! – Stille

Barmherziger Gott, von dir kommt alles Gute. Lass uns großherzig das weitergeben, was wir empfangen haben durch Christus, unseren Herrn!

 

Gabengebet

Herr und Gott,
nimm die Gaben deiner Gläubigen an;
wir bringen sie am Gedenktag des heiligen Nikolaus dar
   und vertrauen darauf,
dass wir durch sie dein Wohlwollen und Orientierung
   in allen Lebenslagen erfahren.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Hochgebet – „Nikolaus von Myrna“

Präfation

Wir wollen dich loben, Gott,
wir danken dir für die Menschen,
die sich nicht hinter kluger
Berechnung verbarrikadieren,
für jene, die es riskieren, gut zu sein,
für jene, die sich nicht einreden lassen,
Wohltätigkeit sei ein Fass ohne Boden.
Das hat uns auch Jesus
deutlich gemacht mit dem Becher,
aus dem es für jeden und jede
nur gerade für einen Schluck reicht.
Aber vielleicht genau den Schluck,
den es braucht,
damit die Lust am Leben wieder erwacht,
den Schluck, der uns ermutigt,
den Becher weiterzureichen. 

Wir danken für die Geschichten
von Menschen, die dem Leben
und der Freude eine Chance geben,
auf das Risiko hin,
dass sie von ihresgleichen,
von unseresgleichen, belächelt werden.
Wir danken dir für den heiligen Nikolaus,
der vom Weizen der Reichen in Rom
die Überlebensration für die
Verhungernden seiner Stadt abzweigte.
Weil es immer wieder
großherzige Menschen
wie den heiligen Nikolaus gibt und gegeben hat,
wollen wir dir jetzt ein Loblied singen. 

Sanktus

Wir sind dir noch nie
von Angesicht zu Angesicht begegnet, Gott.
Aber die Kunde von dir
wird uns angeboten von Menschen,
die sich nicht in ihrer Klugheit
und ihrer Berechnung strangulieren,
für die es hinter unseren Ängsten
noch eine andere Welt gibt.
Jesus war und bleibt uns
das deutlichste Vorbild.
Petrus und all die Siebengescheiten
und Neunmalklugen seinesgleichen
haben ihm nicht ausreden können,
nach Jerusalem zu gehen,
den Konflikt und den Widerspruch,
Leiden und Tod zu riskieren.
Selbst seine Mutter und seine
Verwandten sagten von ihm,
er sei von Sinnen.

Und doch wecken Geschichten
von ihm noch immer unser Erstaunen:
In ihm sei deine Gnade uns erschienen,
wie sanft du bist, wie treu.
Für immer sei in ihm ans Licht gekommen,
wie du bist: Wehrlos und uneigennützig,
berechnungslos liebend,
Wohltäter der Menschen.
Er war, wie wir so gerne sein möchten,
ein Mensch von dir geleitet,
ein Freund, ein Licht, ein Hirt. 

V/A: Danket, danket dem Herrn,
denn er ist so freundlich,
seine Güt´ und Wahrheit währen ewiglich. (GL 406)


In seinem Namen und Auftrag
sind wir versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
und den Wein auszuteilen.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen von Brot
und Wein Jesus Christus
unter uns + gegenwärtig werde.

In der letzten Nacht,
in der er noch lebte,
hat er Brot gebrochen
und ausgeteilt und dazu gesagt:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Dann nahm er auch den Becher
und sagte:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens: 

Akklamation

In seinem Namen nehmen wir
darum dieses Brot
und brechen es füreinander,
damit wir wissen, was uns erwartet,
wenn wir leben, wie er gelebt hat.

Du hast ihn befreit aus dem Tod, Gott;
wenn er – tot und begraben –
doch bei dir lebt:
Rette auch uns
und erhalte uns am Leben;
hole uns jetzt schon
durch den Tod hindurch,
mach uns neu;
er hat uns doch zu seinen Schwestern
und Brüdern gemacht;
führe uns schon jetzt mit ihm zusammen.
Präge uns unwiderruflich ein
in dein unfehlbares Gedächtnis.
Lass uns so teilhaben an deiner Kraft,
gutes Gedenken festzuhalten. 

A: Danket, danket dem Herrn, …

Als Kirche sollen wir
deine Liebe an die Mitmenschen –
so wie es der heilige Nikolaus getan hat –
weiterschenken.
Deshalb beten wir für die
Verantwortlichen der Kirche,
für Papst Franziskus, für die Bischöfe,
für das ganze kirchliche Volk.
Zeige ihnen Wege und Möglichkeiten,
wie sie anderen helfen
und ihnen deine liebende Nähe
erweisen können.

Wir denken auch an die Verstorbenen,
die uns in tätiger Liebe und
unerschütterlichem Vertrauen auf dich
vorangegangen sind.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)
Lass sie glücklich sein bei dir.

Mit Maria, der der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, seinem Ziehvater,
mit allen Engeln und Heiligen
sei dir, Vater, Lob, Preis und Ehre
durch Jesus Christus. 

Doxologie

Quelle unbekannt

Einleitung zum Vaterunser

Gottes Güte begegnet uns immer wieder in den Geschichten von den Frauen und Männern, die Jesus nachgefolgt sind. Wie er, der Herr, uns gelehrt hat, wollen wir nun gemeinsam beten: Vater unser …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Gottes Gnade schenkt uns den Frieden in Jesus Christus, so bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Meditation

Voller Mitleid nahmst du immer
fremder Not dich liebend an:
Wo dein Aug' nur Armut schaute,
Schon dein Herz auf Hilfe sann:
Heil'ger Nikolaus, ach wende
Heut' auch uns dein Herze zu, –
Sei in Krankeit, Not und Kummer
Uns ein treuer Helfer du.

Als das Schiff auf wildem Meere
Sinkend mit den Wellen rang,
Flehtest du für es um Rettung,
Und dein Fleh'n den Sturm bezwang:
Drum erkoren uns're Ahnen
Dich zum Schutz in Sturm und Flut:
Gib auch uns in allen Stürmen
Gottvertrau'n und Heldenmut.

Gegen alle Schicksalswogen
Hilf uns tapfer kämpfen an, –
Wenn ein Truglicht uns beirret,
Lenk' du unser Schiffleins Bahn:
Bis wir einst im Himmelshafen
Ruh'n von aller Mühe aus,
Und mit dir den Schöpfer preisen;
Schutzpatron, Sank Nikolaus. 

http://nikolaus-von-myra.de/de/lieder/lied-zu-ehren-des-hl-nikolaus.html

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns heute wieder mit den eucharistischen Gaben gestärkt.
Hilf uns,
   nach dem Beispiel des heiligen Nikolaus
   den Glauben an dich als den barmherzigen Vater aller zu bekennen
   und durch ein Leben für andere zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn...

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD