Hl. Johannes XXIII., Papst

Liturgische Bausteine

Offenheit für das Reich Gottes

Lesung: Ez 34,11–16
Evangelium: Joh 21,1.15–17


Zur Person

Angelo Giuseppe Roncalli wurde 1881 in der Ortschaft Sotto il Monte in der italienischen Provinz Bergamo geboren. Mit elf Jahren wurde er in das Diözesanseminar aufgenommen und vollendete seine Studien am Päpstlichen Seminar zu Rom. 1904 empfing er die Priesterweihe und wurde zum
Sekretär des Bischofs von Bergamo berufen. 1921 trat er in die Dienste des Apostolischen Stuhls und übernahm beim Päpstlichen Werk zur Verbreitung des Glaubens die Leitung des Zentralrats für Italien. 1925 wurde er in Bulgarien zunächst Apostolischer Visitator, anschließend Apostolischer Delegat.
Als solcher wirkte er ab 1935 in der Türkei und in Griechenland. 1944 folgte die Ernennung zum Apostolischen Nuntius in Frankreich, sodann 1953 die Erhebung zum Kardinal und die Einsetzung als Patriarch von Venedig. 1958 wurde er zum Papst gewählt: In seinem Pontifikat berief er eine Synode für die Diözese Rom ein, gründete die Kommission zur Reform des Codex Iuris Canonici und kündigte das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil an. Er starb zu Rom am Abend des 3. Juni 1963.

Eröffnungsvers

Der Herr bestellte ihn zum Hohenpriester. Er erschloss ihm seinen Reichtum und überhäufte ihn mit Gnaden.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, im heiligen Papst Johannes XXIII. hast du der Kirche einen Hirten gegeben, der mit Offenheit der Welt begegnete und der dem Heiligen Geist Tor und Tür öffnete. Gib uns auf seine Fürsprache die Kraft, auch heute noch diesem Geist mehr zu trauen als Gesetzen und Tradition. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Lesung

Ez 34,11–16 – Mess-Lektionar VI, 597 (782*)

 

Antwortpsalm

Ps 23 (22),1–3.4.5.6 – Mess-Lektionar VI, 598
R/ Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. (1)


Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja. So spricht der Herr. Ich bin der gute Hirt, ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich (Joh 10,14).


Einleitung zum Evangelium: ()

Joh 21,1.15–17 - Mess-Lektionar VI, 539 (786*)

 

Fürbitten

 Gott, himmlischer Vater, voll Vertrauen wenden wir uns in all unseren Anliegen an dich:

- Für Papst Franziskus und die Gemeinschaft der Bischöfe: Lass sie nicht aus den Augen verlieren, dass sie der Frohen Botschaft folgen und dein Reich, das größer als die Kirche ist, verkünden müssen.
- Für alle, die an den Schaltstellen der Macht innerhalb der Kirche das Sagen haben: Lass sie nie vergessen, dass du zum Dienen in die Welt gekommen bist.
- Für diejenigen, die in den Liturgiekommissionen der Bischofskonferenzen arbeiten, dass sie die liturgischen Texte so formulieren, dass sie den Menschen eine Antwort auf ihre Lebensfragen bieten.
- Für alle Mitarbeiter/Innen, die einen besonderen Dienst in der Kirche bekleiden, dass sie immer bereit sind, neue Wege zu beschreiten, und auf Menschen zugehen, die sich nach einem guten Wort sehnen.
- Für die Missionare/Innen in aller Welt, die oft schwierige Situationen zu lösen haben, sei ihnen nahe im Heiligen Geist.
- Für alle, die Trost und Hilfe suchen: Lass sie Menschen treffen, die sie in die Arme nehmen.
- Für unsere Verstorbenen: sei du die Erfüllung all ihrer Hoffnung.

Barmherziger Gott, segne dein pilgerndes Volk und lass es in allen Lebenslagen durch Wort und Tat deine frohmachende Botschaft verkünden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, am Gedenktag des heiligen Papstes Johannes bringen wir dir die Gaben deiner Schöpfung. Mit ihnen nimm auch uns an und wandle unser Leben nach dem Beispiel Jesu Christi, der nur eines im Sinn hatte, deinen Willen zu erfüllen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet – Reich Gottes

Präfation
Wir danken dir, guter Gott,
für die Vision eines Lebens
in Fülle für alle Menschen,
die Jesus in deinem Namen bezeugt hat.
Wir danken dir,
dass du uns in ihm dein Reich
und dessen Gerechtigkeit geoffenbart hast.
Wir sind dankbar,
weil Jesus die Verhältnisse nicht festgeschrieben,
sondern zur Umkehr aufgerufen
und befreiend neue Horizonte eröffnet hat.
Gegen die Reiche dieser Welt
dürfen wir an deinem Reich der Gerechtigkeit,
der Liebe und des Friedens festhalten
und bekennen:
Sanktus

Guter Gott,
in deinem Namen verkündete Jesus,
die Zeit sei erfüllt
und dein Reich nahegekommen.
Er verglich es mit einem Schatz im Acker
und einer kostbaren Perle.
Seine Nähe bezeugte er,
indem er Kranke heilte
und Besessene befreite,
auf der Seite der Armen stand,
Partei für die Beherrschten ergriff
und ein Freund
der geächteten Zöllner und Sünder war.

Dein Reich verglich er mit einem Fest,
auf dem alle satt werden
und zu dem die Bösen
vor den Guten geladen sind.
Er verstand es
als Umkehrung der Verhältnisse,
wenn darin Erste Letzte
und Letzte Erste sind.
Die damals um Besitz,
Macht und Ansehen bangten,
trachteten ihm deshalb nach dem Leben,
und seine Verwandten erklärten,
er sei von Sinnen.

Jesus aber hielt fest an deinem Reich
und seiner Gerechtigkeit für die Erde.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen (und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Heiligen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesichte des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMET UND ESSET ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMET UND TRINKET ALLE DARAUS.
DAS IST DER BECHER
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Guter Gott,
wir gedenken des Einsatzes Jesu
für dein Reich und dessen Gerechtigkeit.
Lass uns zuerst dieses suchen
und darauf vertrauen,
dass uns alles andere dazugegeben wird.
Lass uns in der Kraft des Heiligen Geistes glauben,
dass Erfolg keine der Kategorien
in deinem Reich ist.
Lass uns hoffen, dass noch im Scheitern
die Vision eines Lebens in Fülle
für alle Menschen Bestand hat
und nicht untergeht.
Lass uns lieben
bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten.

Gib, dass wir nicht aufhören,
an eine menschlichere Welt zu glauben
und dafür zu arbeiten.
Lass uns glauben an eine Welt,
in der niemand mehr bangen muss
ums tägliche Brot;
in der die Starken die Schwachen beschützen;
in der Friede herrscht
und die Waffen schweigen;
in der unsere Träume Früchte tragen
und unsere Hoffnungen
nicht zuschanden werden;
in der wir glücklich leben können,
niemand auf Kosten anderer.

Erfülle mit deinem Heiligen Geist jene,
die eine besondere Verantwortung
in der Kirche tragen, damit sie zusammen
mit deinem ganzen pilgernden Volk
zuerst dein Reich
und seine Gerechtigkeit suchen.
Wir bitten für den Bischof von Rom,
Papst Franziskus, und unseren Bischof N.

Guter Gott, erbarme dich all derer,
die uns nahegestanden haben
und die der Tod uns entrissen hat,
und vergiss die nicht,
um die niemand mehr trauert.
Lass uns hoffen auf das Leben in Fülle
in deinem Reich
zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem heiligen Josef, seinem Pflegevater,
mit den Aposteln und Blutzeugen,
(mit dem/der Heiligen ...)
und allen Heiligen und Gläubigen.
Doxologie
                                              Quelle unbekannt

 

Einleitung zum Vaterunser

Im Evangelium haben wir gehört: „Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.“

Vater, Jesus kam in die Welt, um deinen Willen zu erfüllen, und wir wollen seinem Beispiel folgen. So bitten wir, dass sich dein Wille überall erfüllen möge:
Vater unser im Himmel …

Einleitung zum Friedensgebet

Jesus, der gute Hirte, bietet allen Menschen Frieden und Versöhnung an und lädt zur Gemeinschaft mit ihm ein. Dass seine Friedensbotschaft Gehör finde und wir selber zu Boten seines Friedens werden, lasst uns beten: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …


Kommunionvers

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe (Joh 10,11).


Schlussgebet

Herr, unser Gott, das Sakrament, das wir empfangen haben, sei uns Ansporn und Kraft, für dein Reich in der Welt zu arbeiten. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD