26. Sonntag im Jahreskreis (C)

Liturgische Bausteine

Der Glaube schenkt Mut und Hoffnung (zu Lk 16,19-31)

1. Lesung: Am 6,1a.4-7
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Tim 6,11-16
Evangelium: Lk 16,19-31

Einleitung

„Die Leute, die in Zion leben und sich keine Sorge um nichts machen, müssen echt aufpassen, ebenso die Menschen in Samaria, die sich in Sicherheit fühlen.

Ihr liegt auf euren Ledersofas und kuschelt euch nachts in das große Federbett. Ihr esst nur Rinderfilets und Lammkeulen. Ihr schreibt schlechte Songs, die ihr mit der E-Gitarre vortragen wollt. Dabei kommt ihr euch so vor, als wärt ihr so ein Superstar wie es der Präsident David früher war. Ihr trinkt literweise Champagner aus den besten Kristallgläsern und kauft euch die teuersten Parfüms und Aftershaves. Aber dass euer Land gerade zusammenbricht, juckt euch nicht die Bohne.

Darum werdet ihr jetzt alle als Kriegsgefangene abgeführt. Mit dem Partymachen und Rumfläzen ist jetzt erst einmal Schluss“ (Am 6,1a.4-7 aus: die VOLX-Bibel, Pattloch 2010).

Sind wir bereit, unsere Lebensweise infrage stellen zu lassen? Wie sieht es mit unserem Anspruchsdenken aus (Das steht mir doch zu!)? Nehme ich wahr, dass die Armut um mich herum immer weiter um sich greift (Kinderarmut, Wohnungsnot, Zeitarbeitsverträge, …)?

Kyrie

- Herr Jesus Christus, du bist die Offenbarung der göttlichen Liebe. Herr erbarme dich
- Herr Jesus Christus, deine Liebe schafft Leben und Gerechtigkeit. Christus erbarme dich
- Herr Jesus Christus, deine Liebe gibt Kraft zur Offenheit für den Nächsten. Herr erbarme dich

 

Tagesgebet

Allgütiger Gott, den Menschen hast du nach deinem Bild geschaffen. So soll er deine Liebe in der Welt darstellen und verkünden. Leider wird diese Liebe oft mit Füßen getreten. – Gib allen den Sinn für die Not-wendende Liebe zum Nächsten, schärfe Augen und Sinne für die Armen und Notleidenden unter uns und gib uns Kraft zu liebenden Beistand. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der den Weg der Liebe bis zum Ende gegangen ist, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du stehst auf der Seiten der Armen, der Zu-kurz-Gekommenen und der Heimatlosen. Wir bitten dich:

- Lass die Menschen Arbeit finden, damit sie die Möglichkeit haben, ihrer Verantwortung als Ernährer/Innen der Angehörigen nachzukommen. A: Lass uns nicht tatenlos an der Not vorbeigehen.
- Die Wohnungsnot ist ein großes Problem. Lass die Politiker dafür sorgen, dass genügend erschwinglicher Wohnraum zur Verfügung steht.
- Viele Menschen leben – von großen Teilen der Bevölkerung ignoriert – auf der Straße. Lass sie Menschen finden, die sie achten und durch verschiedene Dienste etwas an Menschenwürde zurückgeben.
- Rassismus greift in unserer Gesellschaft immer mehr um sich. Lass die Menschen, die mit so viel Hoffnung auf bessere Lebensmöglichkeiten zu uns kommen, freundliche Aufnahme und Unterstützung finden.
- Viele Kinder kommen morgens ohne Frühstück zur Schule und oft fehlt es an den nötigen Schulutensilien. Lass sie auf Menschen treffen, die Abhilfe schaffen können.

Herr, unser Gott, deine Liebe ist ohne Maß und Grenzen. Wir danken dir dafür jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Gabenbereitung

GL 470,1-3 „Wenn das Brot, das wir teilen“

 

Gabengebet

Gott, nimm mit Brot und Wein auch unsere Armut an Liebe und Solidarität entgegen und hilf uns von dir teilen und lieben zu lernen. Darum bitten wir durch Christus.

 

Präfation – „Soziale Gerechtigkeit“

In Wahrheit ist es würdig und recht,
dich als unseren Gott
und Vater zu bekennen.
Du bist der Gott der Liebe
und der Hoffnung,
der uns vertrauensvoll beruft,
an der Verwandlung der Welt mitzuarbeiten,
damit wir alle in ihr
als Schwestern und Brüder leben können;
damit keiner deiner kleinsten Kinder
Hunger oder Ungerechtigkeit,
Einsamkeit oder
in irgend einer anderen Form leiden muss.
Und obwohl es noch viel zu tun gibt,
bis dein Reich der Liebe
voll zum tragen kommt,
wollen wir nicht vergessen,
dass du immer an unserer Seite bist,
selbst dann noch, wenn wir versagen.
Deshalb,
vereint mit deiner ganzen Schöpfung
wollen wir das Lob
deiner Herrlichkeit anstimmen
und singen voll Freude:

Hochgebet – „Du ergreifst Partei“

Nach dem Sanctus fährt der Zelebrant fort.
Unser Gott, wir danken dir,
dass du ein Gesicht hast in unserer Mitte:
Jesus, deinen Sohn.
Er hat ein Gesicht,
das in Staunen versetzt und verunsichert,
das wunderbar und befreiend ist.

Er ist den Autoritäten entgegengetreten,
um den Zwang des Gesetzes zu zerschlagen.
Er hat es gewagt, die Leprakranken
und Blinden zu berühren.
Er aß mit Prostituierten und Ausgestoßenen.
Er brachte dein Wort den Fremden.
Den Armen machte er wieder Hoffnung.
Gegen alle Konformisten
lehnte er sich auf,
und gab denen am Rande
neuen Mut und Leben.
Die Tische der Händler im Tempel
hat er umgestoßen.
Die im Todesschatten saßen,
ließ er zu neuem Leben aufstehen.
Er ist so weit gegangen,
sich selbst unter uns zu teilen.

Ja, du unser Gott,
wir danken dir,
denn durch Jesus bist du
nicht ein beliebiger Gott.
Du bist kein gleichgültiger Gott.
Du lebst und leidest mit den Menschen.
Du bist nicht der Garant
der etablierten Ordnung.
Du ergreifst Partei
und befreist die Unterdrückten.
Niemandem erlaubst du,
sich deiner zu bemächtigen.
Du verzeihst dem Reichen
wie dem Armen,
dem Mächtigen wie dem Schwachen.
Du weist es von dir,
ein Idol der Menschen zu sein.
Du zeigst uns, was es heißt,
auf den Wegen Jesu zu gehen.
Unser Vater,
gib uns deinen Heiligen Geist,
den Geist, der auch Jesus belebt hat.
V/A: Sende deinen Geist aus
und alles wird neu.

Dein Geist lässt uns die Gräber
unserer Ängste verlassen,
er zerbricht das Bollwerk
unserer Sicherheiten,
er stört unsere bequeme Ruhe.
Er ruft die Armen auf,
sich zu befreien,
er treibt die Völker dazu,
sich zu versöhnen.
Er schafft unter den Menschen
eine neue Sprache.
Er hält unter uns die Erinnerung
an Jesus lebendig,
wenn wir das Brot brechen
und den Wein teilen.

Herr unser Gott,
da ist das Brot.
Deine Sonne ließ
das Getreide reifen,
das die Menschen
dann zubereitet haben.
Herr unser Gott,
da ist auch der Wein.
Die gesammelten Trauben
wurden zur Freude der Menschen.

Dein Heiliger Geist
komme über Brot + und Wein,
damit wir Gemeinschaft finden
mit deinem Sohn.

Es war am Vorabend
seiner Gefangennahme,
am Vorabend seiner Folter,
seines Todes.
Beim letzten Abendmahl
mit seinen Freunden
nahm Jesus das Brot
und sagte Dank, brach es,
reichte es seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Das ist und bleibt ein Geheimnis des Glaubens!
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst.
Wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr! Bleib bei uns!
Komm o Herr, Leben der Welt.

Herr unser Gott,
nimm die Gabe deines Sohnes an,
diese Gabe der Liebe,
die den Hass getötet hat,
diese Gabe seines
ganzen Lebens bis zum Tod.
Hilf uns, dass wir
nach dem Beispiel Jesu leben
und unsere Herzen bekehren,
dass wir gegen
die Ungerechtigkeit kämpfen,
damit wir ein Volk aus
Schwestern und Brüdern werden.

Glücklich werden wir sein,
wenn wir uns lieben,
wenn wir Frieden stiften,
wenn wir uns gegen
Ungerechtigkeit auflehnen,
wenn wir allen zerstörerischen
Mächten widerstehen,
wenn wir arm bleiben
und unser Leben wagen.
Glücklich werden wir sein,
wenn wir eine lebendige
Kirche auferbauen,
eine Kirche, die viele Züge
einer brüderlichen Gemeinschaft hat.
Ja, wir werden glücklich sein,
wenn wir wie Jesus leben.

Deshalb lasst uns um
den Geist Jesu bitten
für unsere Kirche,
für unseren Papst Franziskus,
unseren Bischof N.,
die Priester und Diakone,
die Ordensleute,
für das gesamte gläubige Volk.
Der Geist Jesu möge unser Leben
erneuern und uns verändern,
so dass wir in seinem Sinne
die Welt gestalten.
A: Sende deinen Geist aus …

Der Geist Jesu möge
unsere Verstorben am Tische
des himmlischen Hochzeitmahles
in Liebe vereinen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)

Zusammen mit Maria, der Mutter Jesu,
dem Hl. Josef, den Aposteln
und allen Heiligen,
lasst uns Gott, unseren Vater preisen
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie
                                                  Quelle unbekannt

Oder
Hochgebet – „Jesus leidet mit den Menschen“
Nach dem Sanctus fährt der Priester fort:
Ja, heilig bist du großer Gott.
Wir danken dir für deinen Sohn.
Er ist Mensch geworden wie wir,
eingeklemmt zwischen Geburt und Tod,
zermürbenden Mächten ausgesetzt,
im Kampf mit denen,
welche die Lüge lieben,
umgeben von Menschen,
die ihn kaum verstanden, geschunden,
gequält und gekreuzigt:
Jesus von Nazaret.
V/A: Aus deinem Opfer
wird unser Opfer.

Er lebte im Zwiespalt,
versucht und verlassen;
er ist zugrunde gegangen
mit der Frage: Warum?
Seine Antwort ermutigt uns zum Leben.
Er hat sein Wort gegeben,
das die Angst vertreibt,
das vom Zweifel befreit
und das Hoffnung ermöglicht.
A: Aus deinem Opfer ...

Er war,
wo Menschen kämpften und litten,
wo Menschen ihre Hoffnung nicht aufgaben,
wo sich Arme, Entrechtete, Unnütze trafen.
Er war mitten unter Fremden und Feinden.
Er litt an der Lüge und an der Falschheit.
Er blieb bei der Wahrheit
und sah in der Liebe
den Ausweis des Glaubens.
A: Aus deinem Opfer ...

Deshalb gedenken wir seines Todes
und seiner Auferstehung.

Vater, wir bitten dich,
dein Heiligen Geist lasse jetzt Brot und Wein
in das Fleisch+ und Blut Jesu werden.

Bei seinem letzten Abendmahl
sprach Jesus Worte,
die seine Freunde nicht vergessen konnten.
Er nahm Brot in seine Hände,
brach es und sagte:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum, reichte ihn den Seinen
und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES IMMER WÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
A: Wir preisen deinen Tod,
wir glauben, dass du lebst
wir hoffen, dass du kommst
zum Heil der Welt.
Komm, o Herr, bleib bei uns!
Komm, o Herr, Leben der Welt


Eine Verheißung durchzieht unser Leben:
Jesu Geist macht uns bereit,
immer neu
zu anderen Ufern aufzubrechen.

Er gibt uns Vertrauen,
selbst Unmögliches zu versuchen,
wachsam zu bleiben,
die Wahrheit zu sagen,
ein geknicktes Rohr nicht zu brechen,
einen glimmenden Docht
nicht zu löschen,
Getretene aufzurichten,
Geschundene nicht allein zu lassen,
Stummen ein Mund,
Tauben ein Ohr, allen alles zu werden.
A: Aus deinem Opfer ...

Guter Gott, wir bitten dich für uns,
für unsere Kirche,
für den Papst Franziskus,
für unseren Bischof N.
und für alle Menschen auf dieser Welt:
Lass uns wie Jesus eintreten
für Recht und Gerechtigkeit.
Die Kirche soll ein
deutliches Zeichen setzen
und sich auf die Seite jener schlagen,
die unter dem Bösen
in dieser Welt leiden.

Wir gedenken all der Menschen,
die wir geliebt haben
und die gestorben sind,
sowie all jener,
die geschunden und gefoltert werden:
Sei du mit ihnen
und lass den Schrei nach Gerechtigkeit
nicht ungehört verhallen.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden)

Zusammen mit der Gottesmutter Maria,
dem Hl. Josef, dem Zimmermann,
und allen Heiligen loben und preisen wir dich
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Doxologie
                                                 Quelle unbekannt


Einleitung zum Vaterunser

Unser himmlischer Vater weiß, was in uns Menschen steckt, Gutes und Böses. Lasst uns mit den Worten Jesu beten und Gott bitten, er möge das Gute in uns stärken und das Böse verzeihen. Vater unser im Himmel, …

 

Einleitung zum Friedensgebet

Der soziale Frieden in der Welt steht immer in Gefahr, durch die Machenschaften der Mächtigen und Einflussreichen in Frage gestellt zu werden. Oft werden Menschen Opfer von Gewalt, werden ausgebeutet oder von ihrem Land vertrieben, womit sie ihre Lebensgrundlage verlieren.

Wirklicher Frieden kann nur von Gott kommen. Deshalb bitten wir: Herr Jesus Christus,…, und schenke uns, …


Meditation

GL 19,5 (gemeinsam beten)
oder: GL 680,1 (gemeinsam beten)
oder: GL 395 „Den Herren will ich loben“

Schlussgebet

Guter Gott, dankbar für diese Mahlgemeinschaft mit dir begreifen wir auch, zu welcher Mission du uns gerufen hast. Lass uns nicht müde werden, uns für die Menschen ohne Unterschied einzusetzen, die in unserer Gesellschaft mehr und mehr gebrandmarkt und als unerwünscht ausgeschlossen werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Karl Jansen SVD