Allerseelen

Liturgische Bausteine

Die Liebe, die wir verschenken, bleibt. Unser Tun hat Ewigkeitswert, nichts ist vergeblich.

1. Lesung: 2Makk 12,43-45 / Ijob 19,1.23-27 / Jes 25,6a.7-9
Zwischengesang: www.antwortpsalm.de
2. Lesung: 1Thess 4,13-18 / Röm 8,14-23 / Phil 3,20-21
Evangelium: Joh 11,17-27 / Joh 14,1-6 / Lk 7,11-17
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de


Einleitung

Das Fest Allerseelen als feierliches Gedächtnis für die Verstorbenen folgt einer alten Tradition und ist in vielen Teilen unserer Bevölkerung gegenwärtig – wenn auch nicht immer mit einem direkten kirchlichen Hintergrund. Die Ursprünge des Festes liegen im 10. Jahrhundert. Man gedenkt aller Verstorbenen in der heiligen Messe, betet am Grab, schmückt die Gräber mit Blumen, stellt Lichter und Kerzen auf und hofft so – in dieser Erinnerung – etwas für die Verstorbenen tun zu können oder sich an ihr Leben zu erinnern. Im Glauben wissen wir, „dass unser Erlöser lebt“; dass wir ihn sehen und ihm begegnen werden in der Auferstehung. Wir feiern also im Gedenken an die Toten auch unsere Hoffnung auf die Auferstehung, auf ein „Leben danach“. Die Trauer um den Tod lieber Menschen wird damit nicht aufgehoben, findet aber doch einen starken Trost im Wort Jesu: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird den Tod nicht schauen.

Diesem Jesus, der für uns Mensch wurde und sein Leben bis in den Tod für uns hingegeben hat, zu folgen ist die Lebensaufgabe eines jeden Menschen – auch für uns heute. Und davon wollen wir als Christen und Glaubende Zeugnis geben.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
- du bist für uns Mensch geworden, in allem uns gleich, außer der Sünde: Herr,
erbarme dich.
- Du hast dich immer für die Überwindung von Grenzen, besonders die des
Todes, eingesetzt: Christus, erbarme dich.
- Du hast uns Menschen trotz der Todeserfahrung die Hoffnung auf ein nicht
endendes Leben bei Gott zugesagt: Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott, dein Sohn hat den Tod überwunden und ist nun für immer bei dir. Lass unsere Verstorbenen, die zu dir heimgekehrt sind, Anteil erhalten am unvergänglichen Leben, damit sie dich, ihren Schöpfer und Erlöser, schauen von Angesicht zu Angesicht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Fürbitten

Im Glauben an Gott, der den Himmel und die Erde und uns Menschen geschaffen hat, bringen wir nun unsere Bitten vor ihn. Er wird am Ende der Zeiten eine neue Erde und einen neuen Himmel schaffen:


- „Er beseitigt den Tod für immer.“
Wir sind von vielen Todeserfahrungen umgeben: uns liebe Menschen sterben; das Leben vieler wird durch den Egoismus anderer zerstört; Naturkatastrophen zerstören Menschen, Tiere, Häuser und Ernten: stärke trotz allem unseren Glauben an dich, den Vater allen Lebens. – Wir bitten dich, erhöre uns…

- „Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht.“
Wir trauern um Menschen, die zu unserem Leben gehörten; die uns heute fehlen; die eine schmerzliche Lücke hinterlassen; von denen wir uns verabschieden mussten: Lass uns von deinem Trost gestärkt auch andere trösten in der Hoffnung auf die Auferstehung. –

- „Seht, das ist unser Gott, auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt, er wird
uns retten.“
Gerade in der schwierigen Situation, die der Tod darstellt, kommen Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit; erfahren sie die Vorläufigkeit unseres Glücks und jeder Erfüllung: Zeig dich ihnen besonders dann als der liebende Gott, dessen Liebe den Tod überdauert. –

- „Wir wollen jubeln und uns freuen über seine rettende Tat.“
Manchmal verrinnen uns die erfüllten Stunden, die Begegnungen mit Menschen, die Erfahrung der Endlichkeit wie Sand zwischen den Fingern. Aber wir dürfen auch dies genießen und uns daran freuen: entfache in uns allen die Sehnsucht nach der endgültigen Freude und Erfüllung bei dir und lass uns unser Leben entsprechend miteinander gestalten. –

- „Ich befehle dir, junger Mann, steh auf!“
Tote auferwecken, neues Leben ermöglichen und neue Zukunft schenken sind von Jesus gesetzte Zeichen für das Reich Gottes. In seiner Nachfolge sind auch wir gerufen, Menschen zum Leben zu ermutigen oder Leben zu ermöglichen: Lass uns mit allen, deren Leben bedroht ist, die gesellschaftlich tot sind, die keine Hoffnung mehr haben im Vertrauen auf Jesus handeln und Zeichen des Lebens setzen. –

Denn du, Gott, Schöpfer des Lebens, hältst auch unser Leben in der Hand, gehst mit uns den Weg in der Vergänglichkeit und rufst uns dereinst in die Ewige Gemeinschaft mit dir. Dafür danken wir dir, loben und preisen dich – durch Christus, unsern Herrn.

 

Gabengebet

Herr, unser Gott, nimm die Gaben von Brot und Wein an. Wir bringen sie dar für alle Menschen, die in Christus entschlafen und zu dir heimgekehrt sind. Befreie durch dieses Mahl all unsere Verstorbenen aus den Fesseln des Todes und schenke ihnen das unvergängliche Leben bei dir. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Hochgebet – „Unruhig ist unser Herz“

Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht,
gut und richtig, dass wir dir danken;
dass du ein Gott der Menschen bist,
dass wir dich
Gott und Vater nennen dürfen,
dass dir diese Welt am Herzen liegt,
dass du unsre Zukunft
in deinen Händen hältst.
Dein Ruf ist stärker als unsere Taubheit,
dein Licht mächtiger als unser Dunkel.
Du bist für uns zum Quell
allen Lebens geworden
durch das Sterben
deines Sohnes Jesus am Kreuz.
Er hat unser Dasein zum Guten gewendet,
hat uns von neuem zum Leben gerufen.
Gepriesen seist du, du Quell allen Lebens.
Wir dürsten nach dir,
weil du selbst uns durstig machst,
und unruhig ist unser Herz,
bis es ruht in dir.
Mit allen, die uns im Glauben
vorangegangen sind,
huldigen wir deinem Namen,
Herr, unser Gott.
Du unsere Hoffnung
wir danken dir voll Freude und singen
mit allen Engeln und Heiligen
das Lob deiner Herrlichkeit:
Sanctus

Gott, unser Vater.
Wir danken dir
für Jesus von Nazareth,
deinen Sohn, den du gesandt hast,
zu heilen, was verwundet ist,
und zu retten, was verloren ist.
In ihm, Christus Jesus, erkennen wir,
dass du treu zu uns stehst
in guten und in schweren Tagen.

Wir danken dir für Jesus, den Christus,
der ganz Mensch war.
Wir danken dir,
dass er sich mit Leib und Seele
hingegeben hat
an diese Welt und für uns.

So bitten wir dich, Vater:
Sende deinen Geist
und heilige + dieses Brot
und diesen Wein, die Gaben,
in denen sich dein Sohn hingab,
damit wir leben.

Denn in der Nacht,
in der er ausgeliefert wurde,
nahm er das Brot in seine Hände.
Er hob seine Augen zu dir, Gott,
seinem und unserem Vater,
sagte dir Dank, brach das Brot
und teilte es seinen Freunden aus
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Darum, Herr unser Gott,
setzen wir dieses Zeichen
unsres Glaubens
und gedenken in dieser Stunde
des Leidens und Sterbens
deines Sohnes, Jesus,
und seiner Auferstehung
aus dem Tod.

Wir bitten dich:
Sende uns deinen
heiligen und heilbringenden Geist,
der Leben ist,
Gerechtigkeit und Licht.
Er überwinde das Trennende
und führe uns zueinander,
sodass wir ein lebendiges Zeichen
der Einheit werden,
zusammen mit der ganzen Kirche,
mit unserem Papst Franziskus
und unserem Bischof N.
und allen Verantwortlichen,
die deine Frohbotschaft verkünden.

Gott, du willst das Wohl
eines jeden Menschen
und nicht sein Unglück
und nicht den Tod.
Nimm alle Unterdrückung
weg aus unsrer Mitte.
Bezwinge, was das Leben zerstört,
und nimm weg, was uns hindert,
einander Schwester
und Bruder zu sein.

Gedenke der Verstorbenen,
die der Tod von uns getrennt hat,
und versöhne sie mit deiner Liebe.

Uns selbst aber mache zu Menschen,
die aus deiner Barmherzigkeit leben
und sich im Namen Jesu Christi einsetzen
für Friede und Gerechtigkeit in der Welt.
Dann wird dein Name überall auf Erden
geheiligt sein und dann
wird dein Reich zu uns kommen.
Doxologie
                                               Quelle unbekannt.

 

Einleitung zum Vaterunser

Vater, du bist treu, du stehst zu deinem Wort und dir dürfen wir vertrauen. Deshalb wenden wir uns an dich mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel, ...

 

Einleitung zum Friedensgebet

Zu allen Zeiten sehnen sich die Menschen nach Frieden. Dabei spüren wir, dass wir Frieden letztlich nicht selbst wirken können. Der Anfang des Friedens liegt deshalb nicht auf der Seite des Menschen, sondern geschieht durch das Handeln Gottes. Gott wirkt den Frieden, indem er das Schwache stark macht. Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott, wir haben dein tröstendes Wort gehört und das Mahl Jesu miteinander gefeiert. Erbarme dich unserer Verstorbenen, die du in der Taufe als deine Kinder angenommen hast. Schenke ihnen und allen, die dich mit aufrichtigem Herzen gesucht haben, in der Freude des Himmels das verheißene Erbe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Feierlicher Schlusssegen

- Der Gott allen Trostes, der uns aus Liebe erschaffen und uns in Christus die
Hoffnung auf die selige Auferstehung geschenkt hat, sei stets mit euch unterwegs. A: Amen.
- Die Lebenden lasse er seine Gegenwart erfahren, die Verstorbenen führe er in
seine Nähe und seinen Frieden. A: Amen.
- Den Lebenden und den Toten erweise sich Christus, der den Tod überwunden
hat, als barmherzig und mitfühlend. A: Amen.
Das gewähre euch, euren Familien und euren Lieben der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. A: Amen.


Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

 

P. Heinz Schneider SVD; P. Karl Jansen SVD