Hochfest der Auferstehung des Herrn - Die Feier der Osternacht

1. Lesung: Gen 1,1-2,4a oder Gen 2,4b-24
2. Lesung: Gen 6,13-7,12.17-8,12,9,13.15f
3. Lesung: Gen 22,1-18
4. Lesung: Ex 14,15-15,1
5. Lesung: Jes 54,5-14
Oder: Jes 55,1-11
6. Lesung: Bar 3,9-15.32-4,4
7. Lesung: Ez 36,16-17a.18-28
Oder: Ez 37,1-14
Epistel: Röm 6,3-11
Evangelium: Mt 28,1-19
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Hinführung zur 1. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum hören wir an, was wir schon wussten, und warum gehen wir zurück bis zum Anfang?

Damit wir nicht vergessen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Damit wir den Schöpfer lobpreisen, den Ursprung allen Lebens, und sehen, erkennen und glauben, dass wir Menschen sind.

Lesung: Gen 1,1-2,4a oder Gen 2,4b-24

Oration
Gott, Schöpfer des Alls, du hast uns deine Schöpfung anvertraut, die voll ist von deiner großen Güte. Wir preisen dich und danken dir für das Licht, das uns aufstrahlt in dieser Nacht, Jesus Christus, dein Sohn, den du erweckt hast aus dem Tod zu neuem Leben in Zeit und Ewigkeit.

Hinführung zur 2. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum hören wir von der Ausbreitung des Bösen in der gesamten Menschheit?

Damit wir nicht vergessen, dass das Böse immer noch lebendig ist, aber auch, dass wir Gottes Zuwendung erfahren, sein Erbarmen und seine Treue, die Versöhnung von Himmel und Erde.

Lesung: Gen 6,13-7,12.17-8,12,9,13.15f

Oration
Gott des Bundes, du hast Noach und seine Familie aus den Fluten des Verderbens gerettet. Hilf uns, den Versuchungen des Bösen in der Kraft deines Geistes zu widerstehen, damit uns und der Welt der Friede deines Bundes erhalten bleibt. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Hinführung zur 3. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum gehen wir zurück bis zu den Anfängen des Volkes Israel?

Damit wir nicht vergessen, dass Gottes Heil dem Abraham und seinen Nachkommen, aber auch uns zugesagt ist. Damit wir Gott danken, weil er Abrahams Sohn verschonte, seinen eigenen geliebten Sohn aber hingab für das Leben der Welt.

Lesung: Gen 22,1-18

Oration
Gott, du Freund des Lebens, du willst nicht, dass die Menschen einander in deinem Namen töten. Lass uns mit allen Völkern in Nord und Süd, Ost und West in Eintracht und Frieden zusammenleben. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Hinführung zur 4. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Jeden Abend gehen wir unsere eigenen Wege, aber an diesem Abend sind wir alle an diesem einen Ort versammelt.

Weil wir Sklaven waren, aber zur Freiheit berufen sind, weil wir gerettet wurden, damit wir zusammengehören, weil wir in dieser Nacht zur Freiheit berufen werden.

Lesung: Ex 14,15-15,1

Oration
Gott, deine uralten Wunder leuchten noch in unseren Tagen. Einst hast du Israel aus der Knechtschaft des Pharao befreit und durch die Fluten des Roten Meeres geführt; nun aber führst du uns durch das Wasser der Taufe zur Freiheit. Gib, dass alle Menschen in Frieden, Freiheit und gegenseitigem Respekt leben können. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Hinführung zur 5. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum richtet Gott erneut sein Wort an uns? Sind wir Opfer der Hoffnungslosigkeit?

Immer wieder beschleicht uns das Gefühl, Gott hat sich von uns abgewandt, weil er uns wegen unseres Versagens zürnt. Da können uns Worte der Hoffnung aufrichten.

Lesung: Jes 54,5-14

Oration
Allmächtiger, ewiger Gott, verherrliche deinen Namen. Gewähre, was du den Vätern um ihres Glaubens willen versprochen hast, und mehre durch die Taufe die Zahl deiner Kinder. Lass deine Kirche erfahren, dass sich erfüllt, was die Heiligen des Alten Bundes gläubig erhofft haben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zur Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum überwiegt in unserem Leben die negative Erfahrung? Warum fällt es uns so schwer, der Verheißung Gottes zu glauben?

Sinn und Berufung erfahren wir: Unser Leben ist gehalten. Geliebt und erlöst. Wer auf Gottes Wort hört, wird Leben finden. Sinn finden wird der, der guter Ackerboden ist für das Wort aus dem Munde Gottes.

Lesung: Jes 55,1-11

Oration
Gott, du bist reich für alle, die dich suchen. Du hast durch das Wort der Propheten zu uns gesprochen und uns deinen Sohn gesandt, dein ewiges Wort. Lass uns auf ihn hören und als Zeugen der Hoffnung und der Verheißung leben. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Hinführung zur 6. Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Was haben wir falsch gemacht? Sind wir vom Weg abgekommen? Haben wir uns auf uns selbst verlassen und Gott außen vorgelassen?

Die Ursache unseres Unglücks: wir haben den Quell der Weisheit verlassen. Das galt für Israel damals, das gilt für die Menschen heute. Denn wer von ihnen sehnte sich nicht nach Leben, Lebensglück und Frieden?

Lesung: Bar 3,9-15.32-4,4

Oration
Gott, unser Vater und Quelle der Weisheit, du mehrst die Zahl deiner Kinder und rufst aus allen Völkern Menschen in deine Kirche. Beschütze gütig die Täuflinge, damit sie dich, den Quell der Weisheit, niemals verlassen und auf deinen Wegen gehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Hinführung zur Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Warum hören wir von der Gottvergessenheit und der Gottverlassenheit der Menschen?

Freude und Erlösung erfahren wir: Gott wird uns ein neues Herz geben, ein Herz von Fleisch und nicht von Stein. Schenken wird er uns einen neuen Geist, seinen Geist als Gabe und Aufgabe zugleich.

Lesung: Ez 36,16-17a.18-28

Oration
Gott, voller Erbarmen, schau gütig auf alle, denen du in der Taufe ein neues Herz und einen neuen Geist geschenkt hast. Mache uns zu Zeugen für dein Heil: Was alt ist, wird neu, was dunkel ist, wird licht, was tot war, steht auf zum Leben, und alles wird wieder heil in dem, der der Ursprung von allem ist, Jesus Christus, unser zum Leben auferstandener Herrn, der zu deiner Rechten sitzt in Ewigkeit.

Hinführung zur Lesung

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Was lässt uns immer wieder verzweifeln? Hat Gott uns denn für immer verlassen?

Oft sind wir verlorene und hoffnungslose Menschen. Heute aber spüren wir etwas von Gottes belebendem Geist. Im Dunkel des Todes und am Abgrund der Schuld rettet uns Gott. Leben und Heimat. Geborgenheit und Schutz erfahren wir. Ostern bricht an, Leben, das keinen Untergang kennt.

Lesung: Ez 37,1-14

Oration
Sei uns nahe, lebendiger Gott, und erwecke uns aus den Gräbern unserer Hoffnungslosigkeit. Gieße deinen Geist aus, der Leben schafft und uns zu Botschaftern deines unzerstörbaren Lebens macht. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Gott des Lebens und Vater des Lichtes, du erleuchtest diese Nacht durch die Auferweckung deines Sohnes. In ihm erfährt die Welt, was von Ewigkeit her dein Wille ist. Jesus Christus, unser Bruder und Herr, geht uns voran und zeigt uns den Weg zum Leben, er, der mit dir in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes lebt und Leben schafft in Ewigkeit.

Hinführung zur Epistel

Warum ist diese Nacht ganz anders als alle anderen Nächte?
Haben die alten Verheißungen noch Bedeutung für uns? Wurde bei vielen die Hoffnung nicht enttäuscht? Erliegen wir nicht oft der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit?

Ja, wir leben oft als belastete und bedrückte Menschen. Heute aber fällt Licht in unser dunkles, verlorenes Leben. Auf Christus getauft, sind wir in seinen Tod hineingenommen. Der Mensch der Sünde stirbt. – Der Herr aber lebt. Also leben auch wir durch ihn für Gott auf immer und ewig.

Lesung: Röm 6,3-11

Seit dem Aschermittwoch haben wir auf das Halleluja verzichtet. Diesen Jubelruf zu unserem auferstandenen Herrn stimmen wir jetzt voller Freude an.

Frei nach Texten des MBs der Alt-katholischen Kirche

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.