6. Ostersonntag (A)

Wortgottesdienst für daheim

Kleine Sonntagsliturgie in Zeiten der Corona-Pandemie

Evangelium: Joh 14,15-21

 

Zur Einstimmung

Lied: „Herr, Deine Liebe ist wie Gras und Ufer“

ttps://www.youtube.com/watch?v=pgJvf1wILmE&list=RDE49-Mox84S8&index=7  

1. Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus. Herr, du bist Liebe, du nur kannst befreien / Wenn du und frei sprichst, dann ist Freiheit da
Freiheit, sie lebt, für Menschen, Völker, Rassen / So weit wie deine Liebe uns ergreift

2. Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus. Wir wollen Frieden für die ganze Erde / Frieden verteilt, was man zum leben braucht
Frieden, der gilt für Menschen, Völker, Rassen / So weit wie deine Liebe uns ergreift

2. Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer / wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus. Herr, du bist Liebe, du nur kannst befreien / Wenn du uns frei sprichst, dann ist Freiheit da
Dann ist Freiheit da…


Kreuzzeichen

Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

Gebet

Geist des auferstandenen Christus, nur wenn wir in großer Einfachheit beten, können wir erahnen, wie groß du von uns Menschen denkst. In dieser Haltung kommen wir zu dir und bitten dich: lass uns heute spüren können, dass du uns auch in unserer Zeit nicht alleine lässt. Du lebst ja in uns und willst durch uns in diese Welt liebevoll hineinwirken. Wir bitten dich: lass deine Liebe in uns wachsen und stärke in uns den Glauben und das Vertrauen, dass wir zusammen mit dir die Herausforderungen bewältigen können, die uns das Leben immer wieder zumutet. Dir sei Lob und Preis in Ewigkeit. Amen.

Evangelium Joh 14,15-21

Damals sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr so leben, wie ich es euch gesagt habe. Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle jemanden schickt, der euch helfen wird und der euch nie allein lässt: den Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht bekommen. Sie ist blind für ihn und hat deshalb kein Verständnis für ihn. Aber ihr kennt ihn, denn er ist ständig bei euch und wird einmal in Fülle bei euch sein. Ich lasse euch nicht wie hilflose Waisenkinder allein. Ich komme wieder zu euch. Schon bald werde ich nicht mehr auf dieser Welt sein, und niemand wird mich mehr sehen. Nur ihr, ihr werdet mich sehen. Denn ich lebe, und weil ich lebe, werdet auch ihr leben. Wenn ich zurückkomme, werdet ihr erkennen, dass ich ganz eins bin mit meinem Vater und dass ihr in mir lebt und ich in euch. Wer meine Gebote annimmt und danach lebt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, den wird auch mein Vater lieben. Auch ich werde ihn lieben und ihm zeigen, wer ich bin.”

 

Impulse zum Nachdenken oder für ein Gespräch über das Evangelium

Nein, in Latein war ich nie wirklich gut. Damals habe ich noch nicht einmal einsehen wollen, warum ich diese Sprache überhaupt lernen sollte. Heute aber kann ich mich zumindest für manch einen lateinischen Satz begeistern. Vor allem, wenn es sich um Wortspiele handelt. „Homo desiderium dei“. Dieses Zitat von Kirchenvater Augustinus kann auf zweierlei Arten übersetzt werden. Entweder: „Der Mensch ist Sehnsucht nach Gott.“ Oder auch: „Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes.“ Das gefällt mir. Sehnsucht, das ist ein großes Wort. Der Duden umschreibt es als „inniges, schmerzliches Verlangen“. Unzählige Lieder, im Schlager oft schnulzenhaft dahingesungen oder in der Oper anspruchsvoll in eine Arie verpackt, beschreiben dieses Gefühl, das Liebende wohl am besten kennen. Im Zitat des heiligen Augustinus wird die Sehnsucht des Menschen nach Gott angesprochen: „Der Mensch ist Sehnsucht nach Gott.“ Von ihm erhofft sich der Mensch ewige, bleibende Liebe, Freundschaft, Lebensglück. Aber auch Gott kennt die Sehnsucht nach dem Menschen. Darauf weist die zweite Übersetzungsmöglichkeit hin: „Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes.“ Was heißt das anderes, als dass Gott sich liebevoll nach dem Menschen sehnt: nach dem Glück und nach einer innigen Freundschaft mit seinem Geschöpf. Die Feier der österlichen Liturgie, das Wort der Schrift erinnert uns immer neu an das, was Gott schon alles für uns Menschen getan hat. Glaube, das ist Fest des Lebens, der Liebe, der Freundschaft: „Homo desiderium dei.“

 - Wie höre ich die Einladung Jesu im heutigen Evangelium, Ihn zu lieben?
- Wie ist diese Liebe für mich spürbar in meinem Alltag?
- Was bedeutet es für mich konkret, nach Gottes Gebot zu leben?


Lied

GL 346 „Atme in uns, Heiliger Geist“

https://www.youtube.com/watch?v=lUXJh9Xhm28&list=PLarPhgGhSYjBDB0yt1UivUNqC4Wahcmhl&index=18

Atme in uns, Heiliger Geist / Brenne in uns, Heiliger Geist Wirke in uns, Heiliger Geist / Atem Gottes komm! Komm du Geist, durchdringe uns / Komm du Geist, kehr bei uns ein Komm du Geist, belebe uns / Wir ersehnen dich Atme in uns, Heiliger Geist / Brenne in uns, Heiliger Geist Wirke in uns, Heiliger Geist / Atem Gottes komm!

 

Fürbittgebet

Herr Jesus Christus, in deiner Liebe wurde für uns Gottes Liebe sichtbar. In deinen Worten hören wir das Wort des Vaters. Voll Vertrauen beten wir:

- Wir beten für alle Menschen, deren Leben in diesen Wochen aus den Fugen geraten ist und denen Orientierung und Halt fehlen: Auferstandener Christus …
- Für die vielen Frauen und Männer, die infolge der Corona-Pandemie von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen sind: Auferstandener Christus …
- Wir beten für all jene in der Politik, die sich weiterhin um ein solidarisches Miteinander in der Gesellschaft bemühen: Auferstandener Christus …
- Für alle Menschen weltweit, deren Leben durch Covid19 oder andere schwere Krankheiten bedroht ist: Auferstandener Christus…
- Wir beten schließlich auch für all jene jungen Menschen, die nach einem tragfähigen Weg für ihr zukünftiges Leben suchen: Auferstandener Christus …

Auferstandener Christus, du begleitest uns auf dem Weg unseres Lebens. Dafür danken wir dir und preisen dich mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist heute, und an allen Tagen unseres Lebens bis hinein in deine Ewigkeit. Amen.

 

Vaterunser

Wir ersehnen die Nähe Gottes in unserem Leben, damit auch wir ihm nahe sein können. Wir ersehnen seine Liebe in uns, damit wir selbst zu Liebenden werden. Darum dürfen wir voll Vertrauen beten: Vater unser im Himmel…

 

Lied

„Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn“

https://www.youtube.com/watch?v=mZGFAZGPZV0  

1. Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn, / er hat dir viel Gutes getan. Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern. / Du darfst ihm, so wie du bist, nahn.
Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er, / vielmehr als ein Vater es kann. Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer, / kommt betet den Ewigen an.

2. Du kannst ihm vertrauen in dunkelster Nacht, / wenn alles verloren erscheint. Er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht, / ist näher als du je gemeint. Ref.:

3. Im Danken kommt Neues ins Leben hinein, / ein Wünschen, dass nie du erkannt; Dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein, / vom Vater zum Erben ernannt. Ref.:

4. In Jesus gehörst du zur ewigen Welt, / zum Glaubensgehorsam befreit. Er hat dich in seine Gemeinde gestellt / und macht dich zum Dienen bereit. Ref.:

 

Segen

Der Herr stärke unser Vertrauen, dass wir uns dem Wandel nicht verweigern und die Chancen der Zeit ergreifen. – Der Herr stärke unseren Mut, dass wir loslassen können, was vergangen ist, und festhalten, was unsere Zukunft begründet. – Der Herr stärke unsere Liebe, dass wir das Leben schützen, für die Schwachen einstehen und unsere Wege, wenn auch in kleinen Schritten, gehen.
                                                                                                         © Roland Breitenbach

 

Zum Ausklang

Lied: „Gut, dass wir einander haben“

https://www.youtube.com/watch?v=g2Aonkp2r58 

1. Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.

2. Keiner, der nur immer redet; / Keiner, der nur immer hört. Jedes Schweigen / Jedes Hören, / Jedes Wort hat seinen Wert. Keiner widerspricht nur immer, / Keiner passt sich immer an. Und wir lernen / Wie man streiten / Und sich dennoch lieben kann.

 3. Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.

4. Keiner, der nur immer jubelt; / Keiner, der nur immer weint. Oft schon hat uns Gott in unsrer / Freude, unsrem Schmerz vereint. Keiner trägt nur immer andre; / Keiner ist nur immer Last. Jedem wurde schon geholfen; / Jeder hat schon angefasst.

5. Keiner ist nur immer schwach, / Und keiner hat für alles Kraft. Jeder kann mit Gottes Gaben das tun, / Was kein anderer schafft. Keiner, der noch alles braucht, / Und keiner, der schon alles hat. Jeder lebt von allen andern; / Jeder macht die andern satt.

6. Gut, dass wir einander haben, / gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen / und auf einem Wege gehn. Gut, dass wir nicht uns nur haben, / dass der Kreis sich niemals schließt Und dass Gott, von dem wir reden, / hier in unsrer Mitte ist.

Für den Tag und für die Woche

Die Zehn Gebote der Gelassenheit
1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern - nur mich selbst.

3. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht für die andere, sondern auch für diese Welt.

4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

6. Nur für heute werde ich eine gute Tat verbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

7. Nur für heute werde ich etwas tun, für das ich keine Lust habe zu tun: sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.

8. Nur für heute werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten - , dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

9. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist - und ich werde an die Güte glauben.

10. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen - und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: der Hetze und der Unentschlossenheit. 
                                                                                                                 © Johannes XXIII

 

© P. Norbert Cuypers SVD